Die landeseigene Gesellschaft STADT UND LAND lud zum Baustellenrundgang ein
Berlins Regierender bestaunt Gut Biesdorf
Er war beim Projektstart im September 2017 dabei, machte zwei Jahre später mit seinen Senatskolleg*innen auf großer Bezirkstour einen Abstecher zur Baustelle und hat sich dort nun erneut umgeschaut: Heute Vormittag war Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) zu Gast in Biesdorf, um auf dem ehemaligen Gutshof einen Eindruck vom Fortschritt des Bauvorhabens der STADT UND LAND zu erhalten und erstmals einen Blick in die neuen Wohnungen zu werfen.
Auf der Zielgeraden
Insgesamt lässt die landeseigene Gesellschaft auf dem Gelände zwischen B1/B5, Stawesdamm und Weißenhöher Straße von dem Generalunternehmer Kondor Wessels 515 neue Mietwohnungen errichten. Inzwischen befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden. Bis Ende 2020 sollen 382 Wohnungen bezugsfertig sein. Die Fertigstellung des letzten Bauabschnitts ist für Ende Juni 2021 vorgesehen. Dann sollen hier über 1.000 Menschen ein neues Zuhause finden. „Das ist schon ein kleines Dorf“, sagte STADT UND LAND-Geschäftsführer Ingo Malter in seiner Ansprache. Eine Besonderheit dieses „Dorfes“ sei der integrative Umgang mit den drei denkmalgeschützten Gebäuden auf dem historischen Gutsgelände. „Ein Neubaugebiet dieser Größenordnung hat ja häufig etwas Klinisches, bis die Bäume groß sind“, so Malter. In diesem Fall aber würden die Denkmale dem Viertel von Anfang an Charakter verleihen.
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sieht in der Verbindung von Alt und Neu eine besondere Qualität des Standorts. Und Marzahn-Hellersdorfs Bürgermeisterin Dagmar Pohle erklärte das Quartier zu einem der attraktivsten Wohngebiete im Bezirk. Sie fahre eigentlich täglich an dem Grundstück vorbei und beobachte den Baufortschritt aufmerksam, gestand die Linken-Politikerin.
Neue Heimat für Biesdorfer Stadtteilzentrum
Während die letzten Wohnungen spätestens im nächsten Sommer fertig sein sollen, wird die behutsame Sanierung der historischen Bauten aus dem 19. Jahrhundert noch etwas länger Zeit in Anspruch nehmen. Läuft alles nach Plan, könnten Kuhstall, Getreidespeicher und Pferdestall ab Ende 2021 einer neuen Nutzung zugeführt werden. Erste Mieter*innen, darunter eine Physiotherapie-Praxis, stehen aber schon fest. Außerdem darf das Stadtteilzentrum Biesdorf sein neues Domizil hier beziehen. Damit beweise die STADT UND LAND einmal mehr, wie sehr sie sich auch dem sozialen Zusammenhalt der alten und neuen Bewohner*innen verpflichtet fühle, sagte Dagmar Pohle. Die Begegnungsstätte könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, „dass die Nachbarschaft so gut gedeiht, wie jetzt gerade dieses Wohngebiet entsteht.“
Bunter Wohnungsmix
Lob für die landeseigene Gesellschaft gab es auch vom Regierenden. Er sprach von einem spannenden Projekt, das wegweisend geplant worden sei: „Hier wird dringend benötigtes bezahlbares Wohnen ermöglicht, das zugleich gründlich durchdachte, passende Angebote für die verschiedenen Generationen vorsieht“ und den Menschen ein wirkliches Zuhause und ein Miteinander biete.
Rund 40 Prozent der neuen Wohnungen werden öffentlich gefördert. Sie sind Menschen mit kleinem Einkommen und Wohnberechtigungsschein vorbehalten. Die monatliche Nettokaltmiete beträgt 6,50 Euro pro Quadratmeter. Für die übrigen (freifinanzierten) Wohnungen zahlen Mieter*innen im Schnitt zehn Euro je Quadratmeter. So soll sich ein lebendiges Quartier mit einer durchmischten Bewohnerschaft entwickeln.
Die Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen verteilen sich auf kleinere Mehrfamilienhäuser mit drei Geschossen und größere Mehrfamilienhäuser mit bis zu fünf Geschossen. Sie sind modern ausgestattet und verfügen über Terrassen oder Balkone bzw. Mietergärten in den Erdgeschosswohnungen. 172 Wohnungen sind barrierefrei, fünf rollstuhlgerecht. Es gibt sowohl offene als auch geschlossene Küchen sowie Dusch- und Wannenbäder.
Für ihre Autos stehen den Mieter*innen 109 Stellplätze in der Tiefgarage und 159 im Außenbereich zur Verfügung. Zweiräder können in abgeschlossenen Fahrradräumen „geparkt“ werden. Neben einer großen Spiel- und Freizeitfläche auf dem zentralen Dorfplatz entstehen zwei weitere Spielplätze auf dem Gelände.
„Die verkehrliche Erschließung ist phantastisch.“
Das Quartier punktet aber nicht allein durch seine städtebauliche Qualität und die Ausstattung der Wohnungen, wie Ingo Malter betonte: „Auch die verkehrliche Erschließung ist phantastisch.“ Die Haltestellen Elsterwerdaer Platz (U-Bahn, Bus) und Biesdorf (S-Bahn) seien nur ein paar Gehminuten entfernt. Wer das Auto benutzen möchte, komme ebenfalls gut vom Fleck weg. „Die B1/B5 verläuft gleich hinter den Häusern.“ Zudem befinden sich in der Nähe ausreichend Einkaufsmöglichkeiten und eine Reihe medizinischer Einrichtungen. „Ich weiß nicht, ob sie mit der Schulversorgung schon ganz zufrieden sind“, fragte der STADT-UND-LAND-Geschäftsführer in Richtung Bezirksbürgermeisterin. „Ja, wir werden in nächster Zeit eine weitere Grundschule an der Haltoner Straße errichten“, erwiderte Pohle. Auch Michael Müller ging in seiner Rede auf das Thema Wohnungsbau und öffentliche Infrastruktur ein. Marzahn-Hellersdorf gehöre neben Lichtenberg zu den Bezirken mit den höchsten Fertigstellungszahlen beim landeseigenen Wohnungsbau, was eine riesige Kraftanstrengung bedeute. So wichtig es sei, neue Wohnungen zu errichten, „die Kinderbetreuung, die Schulversorgung, Gesundheits-, Freizeit- und Kulturangebote – all das gehört zu einem lebenswerten Umfeld dazu“ und müsse mitgedacht werden, bemerkte Müller. Marzahn-Hellersdorf attestierte er einen „hervorragenden“ Umgang mit dieser enormen Herausforderung.
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Mietinteressierte können sich übrigens auf www.stadtundland.de/angebote_neubau registrieren und bekommen pünktlich zum Vermietungsstart eine Erinnerungs-E-Mail. Dann werden auch die ersten Exposees veröffentlicht und Besichtigungstermine vergeben.