Neue Ausstellung im Biesdorfer Schloss zeigt Fotografien von Christine Fenzl
Porträts der Ostberliner Nachwendejugend
Bis 14. August hängt im Erdgeschoss des Biesdorfer Schlosses die Ausstellung „Land in Sonne – Porträts der Nachwendejugend Ostberlins“. Auf den Fotos sind Jugendliche aus Hellersdorf, Marzahn, Lichtenberg und Hohenschönhausen zu sehen.
Sie wurden von der Fotografin Christine Fenzl abgelichtet und kamen alle in der Wendezeit und danach zur Welt. Während die Mauer also in ihrer Welt kaum mehr vorstellbar ist, bedeutete sie für
ihre Eltern einst eine Selbstverständlichkeit. In sensiblen Aufnahmen spürt Fenzl den Geschichten und Erwartungen der Protagonisten nach und bewahrt dabei stets die Perspektive des ungeteilten
Interesses an ihren Motiven. Sie zeigt die Menschen nah und unverstellt, im richtigen Licht und in einem vertrauten Moment. Die sich im Wandel befindlichen Orte, in denen insbesondere die
Plattenbauarchitektur auf die Vergangenheit schließen lässt, spiegeln dabei auch die Jugend als einen Zustand des Übergangs wider. In der Ankündigung der Ausstellung heißt es, die Fotografin habe
die tiefgreifenden Veränderungen Berlins nach dem Mauerfall selbst erlebt. 1992 zog sie in die Hauptstadt und wurde Assistentin von Nan Goldin. Zunächst war sie im Westteil der Stadt zu Hause,
dann im ehemaligen Ostteil Mitte, wo Erneuerung und Umbruch, aber auch Herausforderungen täglich spürbar waren. Gerade an den Orten, an denen bereits erneuert und erschlossen wurde, werde es
immer schwieriger, sich an den genauen Verlauf der Grenze zu erinnern.
„Ich will die jungen Frauen und Männer in Bildern festhalten, die in diese besondere Zeit hineingeboren und somit Teil der Geschichtsschreibung sind,” sagt Fenzl.
Ausstellung:
„Land in Sonne“ – Porträts der Nachwendejugend Ostberlins
Schloss Biesdorf
Alt-Biesdorf 55 (12683)
Öffnungszeiten:
Mo/Mi/Do/Sa/So: 10-18 Uhr
Fr: 12-21 Uhr