Außengelände des Marzahner Wahrzeichens öffnet von 10 bis 17 Uhr für Besucher*innen
Am Mühlentag wird wieder Mehl verkauft
Pfingstmontag ist seit 1994 immer auch bundesweiter Mühlentag und für viele ein guter Anlass, die technischen Meisterwerke in der Region aufzusuchen. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders. Der Aktionstag wurde offiziell abgesagt. Auch in Marzahn wird es am 1. Juni keine große Feier mit Programm geben, vorbeikommen dürfen Interessierte trotzdem.
Von 10 bis 17 Uhr öffnet das Außengelände der Bockwindmühle für Besucher*innen. Dort wird Bio-Vollkorn-Mühlenmehl verkauft. Außerdem können im Mühlsteingarten ein bei Ausgrabungen entdeckter Kollergang und eine Open-Air-Ausstellung zu den Mühlen in den fünf ehemaligen Dörfern des heutigen Bezirks besichtigt werden.
Marzahns Wahrzeichen
Die heutige Marzahner Bockwindmühle ist von 1993 bis 1994 auf einem in den Achtzigerjahren aufgeschütteten Hügel an der Landsberger Allee errichtet worden. Als Vorbild dienten den holländischen Konstrukteuren die märkischen Windmühlen des 19. Jahrhunderts. Einige Bauteile sind sogar aus über 500 Jahre altem Holz. Bereits mit der Inbetriebnahme gründete sich der Mühlenverein Berlin-Marzahn e. V. Die Mitglieder haben sich seither vor allem um die Instandhaltung des Bauwerks verdient gemacht. Internationale Beachtung fanden die Forschungsergebnisse zur Vorgängermühle der Familie Triller, die als erste praktikable Windenergieanlage gilt.
Seit 1997 wird in der Mühle auch geheiratet. Jährlich schließen hier 40 Paare im kleinen Kreis den Bund fürs Leben. Großen Anklang fanden in der Vergangenheit Führungen für Schulklassen und zu privaten oder betrieblichen Anlässen, der Verkauf von Vollkornmehl und Mühlenbrot. „Dass unsere Mühle das erste Vierteljahrhundert so gut und erfolgreich überstanden hat, verdanken wir vor allem dem bisherigen Müller Jürgen Wolf“, sagt Vorstandsmitglied Ralf de Silva. Wolf musste allerdings vor einigen Monaten den Dienst quittieren. Das Bezirksamt wird keinen neuen Müller mehr anstellen, sondern hat die Betreiberschaft dem Agrarbörse Deutschland-Ost e.V. übertragen. Der gemeinnützige Verein konnte inzwischen einen Nachfolger für Jürgen Wolf finden: Simon Rehle (33) ist seit dem 1. Mai im Dienst („Die Hellersdorfer“ stellt ihn in der Juni-Ausgabe am 16.6. vor).
Adresse: Hinter der Mühle 4, 12685 Berlin