Von der Turteltaube bis zum Spitzwegerich: Den Wundern der Natur auf der Spur


Das Freilandlabor macht auch in Corona-Zeiten Lust auf Umweltbildung

Den Wundern der Natur auf der Spur

Das Freilandlabor Marzahn hat in den vergangenen Tagen und Wochen sein digitales Angebot ausgebaut. Die ersten Folgen eines neuen Podcasts zu heimischen Vögeln sind online, etliche Anregungen für Naturerkundungen vor der Haustür ebenfalls. Und weil wegen der Corona-Pandemie derzeit keine Führungen und Veranstaltungen stattfinden können, haben Regina Troeder und ihr Team Ausleihboxen für Schulklassen und Kitagruppen zusammengestellt. Diese enthalten jede Menge Equipment für Nachwuchsforscher*innen und ihre Umweltabenteuer.

Die Aktionskisten sind aktuell zu den Themen „Vögel“, „Wasserökologie“ und „Draußen aktiv“ verfügbar. Weitere sollen in Kürze folgen und werden auf Nachfrage auch individuell konzipiert. Lehrer*innen und Erzieher*innen können diese beim Freilandlabor bestellen, zum vereinbarten Zeitpunkt abholen und damit spannende Projekte auf dem Schulgelände, im Kitagarten oder in an einem der zahlreichen grünen Orte des Bezirks durchführen. Wenn nicht anders vereinbart, werden die Boxen für 15-köpfige Gruppen zusammengestellt. Es finden sich darin Anleitungen für Aktionen und Experimente, Naturmaterialien zum Basteln, Arbeitsblätter, Lupen, Ferngläser und kleine Werkzeuge. 

 

Natur vor der Haustür erobern

Auch Familien bekommen vom Freilandlabor viele Tipps, was sie draußen so alles anstellen können. Unter dem Titel „Von der Couch-Potato zum Naturentdecker“ sind Anregungen für Outdoor-Aktivitäten in einem kindgerechten Text zusammengefasst. Sie reichen vom Höhle- und Kleckerburg-Bauen in der Wildnis bis zu Tierbeobachtungen, Kräuterwanderungen und Steineflitschen. Außerdem wird das Bundesnaturschutzgesetz leicht verständlich erklärt.

 

Podcast zu heimischen Vögeln

Ein besonderer Tipp ist der neue Podcast des Freilandlabors zu heimischen Vögeln. Die Folge zum Spatz ist noch in Arbeit. Bereits auf die Ohren gibt es Wissenswertes zur Amsel, der Nachtigall und der Turteltaube. Letztere ist Deutschlands Vogel des Jahres 2020. Die bunt gefiederten Flugtiere mit den „Zebrastreifen“ am Hals und dem charakteristischen Gurren sind nicht nur ein Symbol der Liebe, sondern auch vom Aussterben bedroht. Seit 1980 ist ihr Bestand in Deutschland um fast 90 Prozent zurückgegangen.

 

Turteltaube: Symbol der Liebe ist bedroht

Vor allem durch die industrielle Landwirtschaft haben sich die Lebensbedingungen zunehmend verschlechtert. Was der kleinsten aller heimischen Tauben fehlt, sind geeignete Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feldränder. Hinzu kommt, dass sich die Samenfresser an chemisch behandeltem Saatgut vergiften.

Eine weitere Bedrohung ist die Vogeljagd im Mittelmeerraum. Als einzige Langstreckenzieherin unter den Tauben verbringen Turteltauben ihre Winter in Afrika. Auf dem Weg in die Sahelzone fliegen sie unter anderem über Frankreich, Spanien und Malta. Obwohl die Tiere als gefährdete Art auf der weltweiten Roten Liste stehen, dürfen sie im Herbst in zehn EU-Staaten ganz legal nur so zum Vergnügen geschossen werden. Im Frühjahr geht die größte Gefahr von über 6.000 maltesischen Hobbyjäger*innen aus. Insgesamt werden laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) jährlich rund zwei Millionen Turteltauben in der Europäischen Union getötet. Deswegen fordert der Nabu nun Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) in einer Petition auf, sich bei der EU für einen Jagdstopp einzusetzen.

 

Freilandlabor Marzahn

ein Projekt der INU gGmbH

www.fll.inu-berlin.de

T. (030) 998 90 17 

E-Mail: freilandlabormarzahn@inu-ggmbh.de

Anschrift: Torgauer Straße 6, 12627 Berlin

 

Foto: Nabu/Ralf Thierfelder