Sport im Freien, Ausstellungsbesuche, Angebote in Jugendklubs und Stadtteiltreffs
Mehr Abwechslung im Corona-Alltag
Spazieren gehen, Fahrradfahren, Joggen – so sah unsere Freizeitgestaltung während des Shutdowns überwiegend aus. Jetzt bringen die schrittweisen Corona-Lockerungen wieder Abwechslung in den tristen Pandemie-Alltag. Die ersten Sportvereine bieten Training für kleine Gruppen an. Museen, Galerien und Bibliotheken sind schon eine Woche lang offen und auch die Jugendklubs und Stadtteilzentren kommen allmählich auf Betriebstemperatur. Hier eine Übersicht, was in Marzahn-Hellersdorf aktuell unter Zutrittsbeschränkungen sowie strengen Abstands- und Hygieneauflagen möglich ist.
AUSSTELLUNGSBUMMEL
Die meisten bezirklichen Museen und Galerien haben seit 11. Mai ihre Türen für Publikum wieder geöffnet. Während im Haus 1 des Bezirksmuseums (Alt-Marzahn 51) noch bis zum 24. Juli die beliebte Ausstellung „Plastekipper und Triola. Spiele(n) in den 1970er/80er Jahren“ läuft, können Besucher*innen im Haus 2 (Alt-Marzahn 55) bis Ende November auf den Spuren des Mahlsdorfer Ortschronisten und Dichters Paul Großmann (1865-1939) wandeln. Öffnungszeiten: Mo-Fr, 10-18 Uhr
Das Ausstellungszentrum Pyramide (Riesaer Straße 94) hat wegen der Zwangspause seine beiden Expositionen bis zum 29. Mai verlängert. Gezeigt wird neben den Ergebnissen der alljährlichen Marzahn-Hellersdorfer Kunstwerkstätten noch eine kleinere Schau mit Arbeiten von Schüler*innen des Melanchthon-Gymnasiums zum Thema „Lebensträume. Zwischen Platte und Idylle“. Öffnungszeiten: Mo-Fr, 10-18 Uhr
Auch Schloss Biesdorf (Alt-Biesdorf 55) begrüßt wieder Gäste. Bis 4. Juni kann mit einigen Einschränkungen die Ausstellung „Sehnsucht nach dem Jetzt“ besucht werden. Ein virtueller Rundgang durch die Räume der Turmvilla ist ebenso möglich – entweder bei Youtube oder auf der Internetseite www.schlossbiesdorf.de. Alle geplanten Führungen, Veranstaltungen und Workshops hingegen sind bis auf Weiteres abgesagt. Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Sa, So, 10-18 Uhr | Fr, 12-21 Uhr
Durch die 17 vollständig eingerichteten Zimmer des Gründerzeitmuseums (Hultschiner Damm 333) können Besucher*innen mit Mund-Nase-Schutz seit 13. Mai wieder bummeln. Die Exponate dürfen nicht berührt werden. Führungen gibt es zunächst keine. Öffnungszeiten: Mi+So, 10-18 Uhr
Das Kunsthaus Flora (Florastraße 113) zeigt noch bis Juni unter dem Titel „Morbovia“ Werke von Alexandra Scheil (*1999). Die junge Frau nimmt seit ihrer Kindheit an Kursen der Jugendkunstschule Marzahn-Hellersdorf teil und ist Schülerin bei Andreas Poppmann. Öffnungszeiten: Mo-Fr, 8-14 Uhr
Erst neu eröffnet wurde im Projektraum Galerie M (Marzahner Promenade 46) vergangene Woche die Ausstellung „Kitsch & Glamour“ der Neuen Kunstinitiative Marzahn-Hellersdorf (NKI). Sie läuft bis 23. Juni. Öffnungszeiten: Mo+Sa, 12-18 Uhr | Di-Fr, 10-18 Uhr
BÜCHER AUSLEIHEN
In den bezirklichen Bibliotheken können seit letzter Woche zu den gewohnten Öffnungszeiten Bücher ausgeliehen und zurückgegeben werden. Den Nutzer*innen wird empfohlen, ihre Medien möglichst online (www.voebb.de) oder telefonisch zu bestellen und dann vor Ort abzuholen. Pro Tag sind zehn Bereitstellungen oder Vormerkungen kostenlos möglich. Veranstaltungen wird es aus Infektionsschutzgründen vorerst nicht geben. Auch ein längerer Aufenthalt in den Büchereien ist noch nicht möglich. PCs, Drucker und Kopierer bleiben außer Betrieb. Durch die Ausgabe von Körben wird geregelt, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig in der Bibliothek sind.
Öffnungszeiten:
Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ inkl. Musikbibliothek:
Mo/Di/Do/Fr, 10-19.30 Uhr | Mi, 14-19.30 Uhr | Sa, 10-14 Uhr
Stadtteilbibliothek „Erich Weinert“:
Mo/Di/Do, 11-18 Uhr, Mi/Fr, 9-13 Uhr
Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“:
Mo+Di, 11-19 Uhr | Mi+Do, 11-15 Uhr | Fr, 10-13 Uhr
Stadtteilbibliothek Kaulsdorf-Nord:
Mo/Di/Do, 12-19 Uhr | Mi+Fr, 9-13 Uhr
Stadtteilbibliothek Mahlsdorf:
Mo/Mi/Fr, 10-14 Uhr | Di+Do, 14-18 Uhr
Stadtteilbibliothek „Heinrich von Kleist“:
Mo+Di, 13-18 Uhr | Do, 13-19 Uhr | Mi+Fr, 9-14 Uhr
BESUCH IM JUGENDKLUB
Am Freitag (15.5.) sind auch die ersten Jugendklubs wieder gestartet. Wie der zuständige Stadtrat Gordon Lemm (SPD) mitteilte, mussten die Träger der Einrichtungen dem Jugendamt Gesundheitsschutzkonzepte zur Wiederaufnahme des Betriebs unter Corona-Bedingungen vorlegen. Unter anderem wurde sich darauf verständigt, dass feste Gruppenangebote nach vorheriger Anmeldung und mit beschränkter Teilnehmendenzahl stattfinden können. Möglich und erwünscht sind unter Einhaltung des Mindestabstands außerdem Einzelgespräche zwischen den Kids und den Pädagog*innen und Outdoor-Bewegungsangebote oder andere Aktionen unter freiem Himmel.
ESSEN GEHEN
Auch Restaurantbesuche und Aufenthalte in Cafés sind seit vergangenem Freitag (15.5.) wieder möglich. Zwischen 6 und 22 Uhr dürfen Gastronomen, die selbst zubereitetes Essen anbieten, ihre Innen- und Außenbereiche aufmachen. Das Personal ist aufgefordert, Mundschutz zu tragen. Zwischen den Tischen samt Stühlen muss 1,50 Meter Platz sein. Die Gäste dürfen entsprechend den geltenden Kontaktbeschränkungen mit Menschen aus maximal zwei Haushalten ins Restaurant gehen. Weil durch die Corona-Regeln weniger Plätze zur Verfügung stehen, kann es nicht schaden, sich vorab einen Tisch zu reservieren. Auch wenn es in Berlin nicht Pflicht ist, eine Liste zu führen, werden einige Gastronomen – wie vom Senat empfohlen – zur Nachverfolgung von Infektionsketten Namen und Kontaktdaten ihrer Gäste dokumentieren. © Trendsetter, Adobe Stock
TRAINING IM SPORTVEREIN
Am Freitag (15.5.) haben zudem die ersten Vereine im Bezirk grünes Licht für die Wiederaufnahme des eingeschränkten Trainingsbetriebs an der frischen Luft bekommen. Dazu mussten in Abstimmung mit dem Sportamt Hygienekonzepte erstellt, eingereicht, geprüft und genehmigt werden.
Maximal acht Personen (inkl. Trainer*innen und Betreuenden) dürfen aktuell unter Einhaltung der Abstandsregeln gemeinsam trainieren. Duschen, Umkleiden und daran angeschlossene Toiletten sind weiterhin gesperrt, ebenso fest installierte Sport- und Fitnessgeräte.
Nach Auskunft von Sportstadtrat Gordon Lemm können folgende Klubs auf den bezirklichen Sportanlagen bereits wieder loslegen: SG Stern Kaulsdorf, Fortuna Biesdorf, Fortuna Marzahn, FC Nordost, Athletik-Club Berlin, Eintracht Mahlsdorf, 1. FC Marzahn, SC Eintracht Berlin (Abt. Tennis), TV Blau-Weiß Biesdorf, TC Berolina Biesdorf, TSV Marzahner Füchse.
BERATUNG UND ERSTE ANGEBOTE IN DEN STADTTEILZENTREN
Auch wenn die Häuser geschlossen waren, die Teams der Stadtteilzentren haben sich in den vergangenen Wochen einiges einfallen lassen, um weiterhin für die Leute im Kiez da zu sein. „Es wurden Online-Angebote entwickelt, die Stadtteile wurden nach benötigten Hilfen neu erkundet, es gab und gibt unzählige Unterstützungsangebote“, sagt die zuständige Stadträtin Juliane Witt (Die Linke). Seit heute (18.5.) dürfen die Einrichtungen unter Auflagen wieder schrittweise öffnen. Das Kooperationsgremium Stadtteilzentrenarbeit in Marzahn-Hellersdorf hat dazu eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet.
Möglich sind zum Beispiel Gärtnern, kontaktloser Sport im Freien mit maximal acht Personen und persönliche Beratungen, an denen neben dem*der Expert*in maximal zwei Personen teilnehmen können. Außerdem dürfen sich Selbsthilfegruppen wieder in den Räumen der Stadtteilzentren treffen. Gleiches gilt für feste Familiengruppen (max. drei Haushalte) und für Vereine, Gewerkschaften und Verbände, denen erlaubt wird, in Eigenverantwortung ihre Sitzungen abzuhalten. Darüber hinaus finden im Innenbereich wieder Bildungsangebote statt – auf sportliche Betätigung und den Verzehr von Speisen muss dabei aber verzichtet werden. Für Musikangebote wurde sich auf eine Teilnehmendenzahl von maximal fünf Personen verständigt. Das gilt allerdings nicht für das Spielen von Blasinstrumenten und für Gesang. Weil dabei der Atem eine wichtige Rolle spielt und vermehrt Aerosole an die Umgebung abgegeben werden, ist dies aus Infektionsschutzgründen weiterhin nur einzeln möglich.
„Die behutsame Öffnung der Stadtteilzentren für Beratung und einzelne Angebote ist ein wichtiger Schritt zur Aufrechterhaltung der sozialen Infrastruktur. Die Stadtteilzentren haben seit Beginn der Einschränkungen sehr kreativ und schnell auf die Situation reagiert. Genauso gründlich und verlässlich werden sie jetzt mit der Öffnung verfahren. Besonders erfreulich ist die konstruktive und vertrauensvolle Kooperation zwischen dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und den Verbänden und Partnern“, erklärt Anne Jeglinski vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.
INSTRUMENT LERNEN
Auch die kommunale Hans-Werner-Henze-Musikschule startet heute (18.5.) wieder mit Einzel- und Gruppenunterricht an den Standorten in der Maratstraße, der Mark-Twain-Straße und der Florastraße. Auf Formate wie Ensemble- und Orchestergruppenunterricht, diverse Kurse und das „Instrumentenkarussell“ muss noch verzichtet werden. Auch Veranstaltungen werden vorerst nicht möglich sein.
Die Sprechstunden der Verwaltung erfolgen weiterhin telefonisch: Di, 14-17 Uhr, Do, 10-12 Uhr + 14-18 Uhr, E-Mail: musikschule@ba-mh.berlin.de, © MTaitas, Adobe Stock
KREATIV SEIN IN DER JUGENDKUNSTSCHULE
Nächste Woche Montag (25.5.) wird dann auch die Jugendkunstschule (Kummerower Ring 44) mit ausgewählten Nachmittagskursen für Kinder und Jugendliche zurück sein. Die Vorbereitungen zur Umsetzung der erforderlichen Hygiene- und Schutzbestimmungen laufen bereits auf Hochtouren. Die Zahl der Teilnehmenden pro Kurs wird auf maximal fünf Personen inklusive Kursleitung beschränkt.
Vorläufiges Programm:
Mo, 15.00-17.00 Uhr: Druckgrafik
Di, 15.30-17.00 Uhr: Malerei, Zeichnen
Di, 17.45-19.00 Uhr: Malerei, Zeichnen
Do, 15.00-17.00 Uhr: Textilgestaltung
Fr, 13.45-16.45 Uhr: Gestaltung und Design
© StockPhotoPro, Adobe Stock