"Marzahn-Hellersdorf illustriert": Alte Pfarrkirche Mahlsdorf

Unser Bild zum Sonntag

Jeden Monat illustriert Jenny Boidol (bär von pappe) für „Die Hellersdorfer“ Sehenswürdigkeiten aus dem Bezirk. Sicher kennen Sie schon diese Abbildung der Alten Pfarrkirche Mahlsdorf aus unserer März-Ausgabe. Warum wir Ihnen die Illustration hier noch mal zeigen? Erstens: Weil sie einfach wunderschön ist. Und zweitens: Weil heute Sonntag ist – für viele Christen der wichtigste Tag der Woche.

Normalerweise wäre in der frühgotischen Feldsteinkirche an der Hönower Straße heute um 10.30 Uhr Gottesdienst. Aber nichts ist normal in diesen Zeiten. Auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften in unserem Bezirk stellt die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen. Gottesdienste fallen aus. Trauerfeiern dürfen nur noch im engsten Kreis abgehalten werden. Das Gemeindeleben läuft auf ganz kleiner Sparflamme. Dabei suchen gerade jetzt viele Menschen Halt im Glauben.

Alle Gemeinden im Bezirk versuchen, telefonisch Kontakt zu ihren Mitgliedern zu halten. Einige Kirchen sind vorübergehend für das stille Gebet geöffnet. Für die Gottesdienste aber muss aufs Radio, Fernsehen und Internet ausgewichen werden.

Heute um 10 Uhr beispielsweise gibt es eine Live-Übertragung aus der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche im RBB-Fernsehen. Dort wollen die beiden großen Kirchen sowie Vertreter von Islam und Judentum einen ökumenischen Gottesdienst feiern.

Mit dabei sind: Ulrike Trautwein, evangelische Generalsuperintendentin für den Sprengel Berlin | Lissy Eichert, Pastoralreferentin aus Berlin-Neukölln und katholische Sprecherin der ARD-Sendung „Das Wort zum Sonntag“ | Imam Taha Sabri von der Neuköllner Begegnungsstätte e.V. / Dar-as-Salam-Moschee Berlin | Kantorin Esther Hirsch, Synagogengemeinde Berlin Sukkat Schalom e.V.   

Musik: Kirchenmusikdirektor Helmut Hoeft & Jonas Sandmeier (Flügel & Orgel) 

Gesang: Dana Hoffmann

Hier geht’s zum Livestream: www.rbb-online.de

Die Alte Pfarrkirche Mahlsdorf wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut und gehört zu den ältesten Kirchen Berlins. Auf dem Kirchhof, der die frühgotische Feldsteinkirche umgibt, haben viele Menschen ihre letzte Ruhe gefunden, die eng mit der Mahlsdorfer Historie verbunden sind. Das eingezäunte Grabmal des Rittergutsbesitzers Hermann Schrobsdorff und seiner Frau Renate gehört zu den Prunkstücken der Anlage. Gleich nebenan streckt eine uralte Winter-Linde ihre Äste aus. Das Naturdenkmal aus dem 17. Jahrhundert erinnert mit ihrem krummen und von Moos bedeckten, urigen Stamm an einen Baum im Märchenwald.

Die Pfarrkirche selbst ist zwischen 1994 und 2001 umfassend saniert worden.    

© Jenny Boidol/bär von pappe | www.baervonpappe.com