"Ich mal' mir die Welt, wie sie mir gefällt"

Die Mahlsdorferin Armgard Röhl stellt aktuell im Maxie-Treff aus

"Ich mal' mir die Welt, wie sie mir gefällt"

Armgard Röhl lebt und arbeitet seit einem halben Jahrhundert in Mahlsdorf. Eine Ausstellung in der Hellersdorfer Begegnungsstätte Maxie-Treff (Maxie-Wander-Straße 56/58) zeigt aktuell einen kleinen Ausschnitt ihres vielfältigen künstlerischen Schaffens. Zu sehen sind Menschen, Landschaften und Stadtansichten, dargestellt in verschiedenen Techniken.

 Trotz eines erkennbaren Faibles für naturnahe Bilder, sagt die Künstlerin selbst über ihre Arbeit: „Ich male eigentlich alles, außer politische und grausame Motive. Da fangen meine Hände an zu zittern.“

 

Seit den frühen 1970er Jahren hat Armgard Röhl ein umfangreiches Œuvre geschaffen, das Zeichnungen, Illustrationen, Aquarelle, Ölgemälde, Holzschnitte, Fresken und Druckgrafiken umfasst. Sie lernte bei namhaften Künstlern wie Dietrich Schade, Dieter Goltzsche, Michael Augustinski und Egon Bresien und verkehrte viele Jahre in der Köpenicker Kunst- und Kulturszene. Arbeiten der 73-Jährigen werden inzwischen auch im Ausland gezeigt. So ging etwa ihr Beitrag zum internationalen Künstlerbuchprojekt „Metropolis“ um die ganze Welt. Nach Stationen in den USA, Brasilien, Mexiko und Japan kann die Kaltnadelradierung aktuell in Venedig bestaunt werden.

 

Erst vor acht Jahren hat die gelernte Agraringenieurin begonnen, selbst auszustellen. Vorher fehlte für Personalschauen schlichtweg die Zeit. Als alleinerziehende Mutter zog sie drei Kinder groß. Später lernte sie ihren heutigen Mann Detlef kennen. In seiner Heizungs- und Sanitärfirma war sie viele Jahre lang Buchhalterin und gute Seele. „Ich habe bis zu meinem 66. Lebensjahr gearbeitet. Der Wecker klingelte um halb vier und das Bereitschaftstelefon lag immer unterm Kopfkissen.“

 

Inzwischen hat die sympathische Künstlerin in den ehemaligen Geschäftsräumen ihres Mannes am Hultschiner Damm 152 ihr Atelier eingerichtet. Nun, als Rentnerin, kann die gebürtige Biesenthalerin endlich voll und ganz ihrer Leidenschaft nachgehen. Weil sie in ihrem Leben viel Trauriges erlebt habe, sagt Röhl, male sie am liebsten schöne Dinge, frei nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip „Ich mal’ mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Nach der Ausstellung im Maxie-Treff, die noch bis 10. Juni läuft, zeigt die Mark-Twain-Bibliothek (Marzahner Promenade 54) ab 2. Juli Arbeiten von Armgard Röhl. Außerdem hängen Bilder der Mahlsdorferin bis zum 17. März im Bernauer Ratssaal.

 

Armgard Röhl: „Hellersdorf“

Ausstellung im Maxie-Treff

Maxie-Wander-Straße 56/58

Bis 10.6., Mo–Fr, 8.30–15.30 Uhr