Peggy Henning ist erfolgreiche Winterschwimmerin
Diese Frau hat ein eiskaltes Hobby
Den meisten Menschen sind Wassertemperaturen von 15 Grad zu kalt. Selbst bei 20 Grad kostet es viele noch Überwindung, ins Wasser zu steigen. Peggy Henning kann darüber nur schmunzeln. Sie ist Winterschwimmerin. Bei Eiseskälte von gerade einmal fünf Grad Celsius kommt sie so richtig auf Betriebstemperatur – zuletzt Anfang Februar bei den Weltmeisterschaften im slowenischen Bled.
Zwölf Mal ging die Berlinerin dort in ihrer Altersklasse an den Start. Mit mehreren Bronzemedaillen, zwei Silbermedaillen über 100m und 200m Freistil und Gold über 200m Brustschwimmen konnte sich ihre Bilanz mehr als sehen lassen. Coach Manuela Schubert hatte speziell für sie den Trainingsplan erstellt. „Anfangen sollte man am besten im Herbst, wenn das Wasser langsam kälter wird“, rät Peggy Henning, die das ganze Jahr trainiert und auch an anderen Freiwasserwettkämpfen teilnimmt. In besonderer Erinnerung ist der 51-Jährigen die Eisschwimm-WM in Murmansk 2019 geblieben. Bei Wassertemperaturen von null Grad reichte es für sie über 1000m zum dritten Platz.
Nach Bled war die Extremsportlerin mit vier weiteren Berlinerinnen und Berlinern gereist. Fast alles zahlten sie aus der eigenen Tasche. Und auch sonst fehlt es den Athleten an Unterstützung – etwa bei der Bereitstellung geeigneter Trainingsstätten durch die Berliner Bäder-Betriebe und den Landesschwimmverband. Anerkennung und staunende Blicke erhält Peggy Henning hingegen regelmäßig – ob im Dezember-Urlaub beim Training in der Ostsee oder auch wenn sie ab Oktober wieder gemeinsam mit Teamkollegin Elke Ortloff im Butzer See in Kaulsdorf ihre Bahnen zieht.
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