Der Hellersdorfer Kirchenchor sucht noch Tenor- und Bass-Stimmen
"Wir singen gern auch poppige Lieder"
Zwischen 1980 und 1989 wurden in Hellersdorf weit mehr als 40.000 neue Wohnungen gebaut. Notwendig waren natürlich auch Kitas, Schulen, Kaufhallen, Jugendklubs und vieles andere. Auch christlich gesinnte Bürger organisierten sich im nagelneuen Stadtbezirk. Die Evangelische Kirchengemeinde Hellersdorf, 1987 gegründet, konnte vier Jahre später das neu erbaute Gotteshaus in der Glauchauer Straße beziehen.
Den Kirchenchor rief 1986 die musikbegeisterte Hellersdorferin Sigrid Jurgeit ins Leben, und noch heute, nach 34 Jahren und inzwischen 61 Jahre alt, leitet sie das Laienensemble, das so manches Herz zum Schmelzen bringt. „Ich höre gern zu!”, schwärmt zum Beispiel die Küsterin Karin Spitzer. Chorleiterin Jurgeit indes wünscht sich noch Zuwachs an Bass und Tenor. „Männer“, sagt sie aus Erfahrung, „singen gemeinsam mit anderen mutig und kraftvoll“.
Entsprechend dem Kirchen-Festtagskalender werden spezielle Gesänge einstudiert. Das Repertoire der aktuell 36 Mitglieder umfasst die Epochen der Renaissance bis zur Neuzeit. Eine besondere Rolle spielen Werke von Mozart und Mendelssohn, des Franzosen César Franck, des Briten Colin Mawby und Werke von John Rutter, einem englischen Komponisten unserer Zeit.
Während der Gottesdienste singen viele Besucher erfreulich aktiv mit, denn der Chor singt oft auch ganz moderne, poppige Lieder. Dazu passend möchte Frau Jurgeit noch eine Band aufbauen.
Leicht und lustig darf es immer wieder sein. Heitere Stücke aus der Operette „Zum Weißen Rössl“ brachte der Chor 2019 beim Benefizkonzert für die Kältehilfe der Stadtmission zu Gehör. Weitere musikalische Begegnungen der Kirchgemeinde fanden zuletzt beim Hellersdorfer Nachbarschaftsverein statt, und ebenso beim Martinsumzug in Zusammenarbeit mit dem Jugendverein JAO und dem Thiele-Winckler-Haus.
Lokal nach außen zu wirken, hat beim Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Tradition. So gab er sich schon ein Stelldichein im Seniorenheim Kyritzer Straße – als Chor und auch als Angebot zum Mitsingen. 1996 bis 1998 begeisterte er seine Eintritt zahlenden Zuhörer in Helle Mitte mit den Kantaten des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach. „Leider ist das dort nicht mehr möglich, denn die Infrastruktur hat sich verändert“, bedauert Sigrid Jurgeit die Entwicklung. Indes läutet die Gemeinde seit den 2000ern alle Jahre wieder im Marktplatzcenter den Advent ein, und der Chor war auch schon dabei.
Wer zeigt sich?
Für den Hausmusik-Nachmittag sucht die Evangelische Kirchengemeinde kleine und große musikalische Talente. Wer ein Instrument spielt oder seine Stimme erklingen lassen möchte, kann bei der Gestaltung des kurzweiligen Programms mitmachen. Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 23. Februar, ab 16 Uhr statt. Anmeldungen nimmt Frau Jurgeit bis 16. Februar entgegen, T. 030.937 90 35
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