Workshops, Gärtnern, Tüfteln: Der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt
Ganz viel los in der Hellen Oase
Erderwärmung, Klimawandel, Artensterben: Unsere Welt steht auf Messers Schneide und immer mehr Menschen fragen sich, was sie selbst tun können, um den Planeten zumindest ein bisschen zu retten. Ein guter Ort für Anregungen und Tipps in Sachen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz ist die Helle Oase in der Tangermünder Straße 127-129. Auf einer 4.000 Quadratmeter großen Brache unweit des U-Bahnhofs Hellersdorf ist hier seit 2012 ein inzwischen preisgekröntes Urban-Gardening- und Nachbarschaftsprojekt gewachsen.
Leute aus dem Kiez und auch von weiter weg kommen her, um jeden Donnerstag ab 15 Uhr gemeinsam in der Erde zu buddeln, zu säen, zu pflanzen, zu ernten und miteinander ins Gespräch zu kommen. Es
gibt Spielgeräte und einen Sandkasten, eine Streetsoccer-Anlage und eine Boule-Bahn, Plätze zum Entspannen, regelmäßige Angebote und eine Vielzahl von Workshops. Dort erfahren Teilnehmende zum
Beispiel, wie sich Abfall reduzieren lässt, was es für Heilkräuter gibt, wie man Obst und Gemüse zu haltbaren Lebensmitteln verarbeitet oder wie durch Wiederverwertung alten Sachen ein ganz neues
Leben eingehaucht werden kann (Upcycling).
Reparieren statt wegwerfen
Auch 2020 ist der Veranstaltungskalender prall gefüllt. Dabei darf als festes Format neben dem gemeinsamen Gärtnern das Repair-Café nicht fehlen. An jedem Dienstag wird dort getüftelt, was das Zeug hält. Das hat sich sogar schon in der ganzen Stadt herumgesprochen. Menschen aus allen Bezirken suchen mit ihren kaputten Alltagsgegenständen die Helle Oase auf. Erfahrene Bastler helfen ihnen dabei, die Sachen wieder zum Laufen zu bringen. „Das Abgefahrenste war bislang eine Dunstabzugshaube. Es wurden aber auch schon Akkuschrauber, Fahrräder, Taschen, ein Fön und auffällig viele Stabmixer repariert“, berichtet Anna Juhnke, die das KIDS-&-CO-Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Katrin Gransow leitet. „Häufig bekommen wir hier Dinge zu sehen, deren Neuanschaffung gar nicht so teuer wäre. Aber weil es Ressourcen schont, wollen die Besitzer sie lieber reparieren statt wegzuwerfen.“ Das Konzept geht also auf.
Workshops zu Gartenthemen
Neu ist in diesem Jahr, dass das Oasen-Team in Fach-Workshops künftig jeden zweiten Donnerstag im Monat nützliches Wissen zu Gartenthemen vermittelt, und das völlig kostenlos dank einer Förderung des Bundesumweltministeriums und des Rates für nachhaltige Entwicklung. Der erste Termin am 13. Februar wird vor allem für Kleingärtner und Eigenheimbesitzer von Interesse sein. Denn es geht um das Pflanzen und Beschneiden von Obstgehölzen. Ein Grün-Experte erklärt am praktischen Beispiel unter anderem, wie das Pflanzloch beschaffen sein muss, damit der junge Baum später besser Wurzeln schlagen kann und worin sich ein Pflanz- vom Pflegeschnitt unterscheidet. Beginn ist um 14 Uhr. Später im Jahr werden Veranstaltungen zum Kompostieren, der Verarbeitung und Verwendung von Kräutern, zur Herbstaussaat und zum Konservieren von Lebensmitteln stattfinden. Welches Obst und Gemüse Hobbygärtner am besten nebeneinander anbauen sollten, damit sich die Pflanzen gegenseitig stärken und vor Krankheiten und Schädlingen schützen, darüber wird im April beim Mischkultur-Workshop und im Mai beim Thema „Obstbaum-Lebensgemeinschaft“ informiert.
Spielen und forschen mit Anna Pusteblume
Die ganz kleinen Oasen-Besucher im Kita-Alter will Anna Juhnke als Kunstfigur „Anna Pusteblume“ in Latzhose und Schlappmütze mit einfachen naturwissenschaftlichen Experimenten für Umweltthemen begeistern. Am 21. April um 15 Uhr hat sie ihren ersten Auftritt. „Es wäre schön, wenn wir dadurch mehr Familien erreichen könnten“, sagt Juhnke, die sich gut vorstellen kann, Angebote speziell für Eltern und ihre Kinder auf den Weg zu bringen. Denkbar seien verschiedene Aktionen wie gemeinsames Gärtnern, Badetage oder Grillabende.
Der komplette Jahresplan (das Sommerfest findet übrigens am 6. Juni statt) und Informationen zur Hellen Oase stehen im Internet: www.helle-oase.de