Rund um das Stadtgut lässt die Gesobau einen neuen Kiez entstehen
1.500 Wohnungen im Herzen Hellersdorfs
Südlich der Zossener Straße zwischen Kastanienallee und der Alten Hellersdorfer Straße werden sich bald die Kräne drehen. Die landeseigene Gesobau will dort ein komplett neues Quartier mit 1.500 Wohnungen und Gewerbe hochziehen. Im Herzen des Areals liegt das Stadtgut Hellersdorf.
„Es ist eines der größten Projekte, die bei uns auf der Agenda stehen“, sagte Ingmar Bethke, Kundencenterleiter der Gesobau, auf einer Informationsveranstaltung im OSZ Gesundheit über das Bauvorhaben in Hellersdorf. Sein Kollege Daniel Kautz, der im Unternehmen den Neubaubereich betreut, erläuterte interessierten Anwohnern das Vorgehen bei der Entwicklung des Gebiets: Damit nicht alles aus einer Hand gebaut werden müsse, werde auf insgesamt sieben Baufeldern in der Zossener Straße, im Havelländer Ring, der Kastanienallee und rund um das Gut Hellersdorf zeitversetzt gearbeitet. Die vorbereitenden Maßnahmen seien bereits im Gange. Im kommenden März werde dann der Startschuss für das Mammutprojekt fallen. Los geht es an der Zossener Straße 136, Ecke Klausdorfer Straße mit zwei Häusern und 133 Wohnungen. Parallel dazu werden im Havelländer Ring 134 Wohnungen gebaut.
2023, so lautet die ambitionierte Zielstellung, soll alles fertig sein. Geplant sind Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen für Singles, Paare, Familien und ganz speziell auch für Senioren und Studenten. Um den Autoverkehr möglichst aus den Wohngebieten herauszuhalten, werden zwei Quartiersgaragen mit knapp 900 Stellplätzen errichtet.
Neben den bewusst unterschiedlich gestalteten Wohnhäusern der einzelnen Baugebiete ist auf dem Gesobau-Gelände auch hier und da Platz für Sport-, Freizeit- und Grünflächen. So wird etwa die Kleingartenanlage Storchennest umstrukturiert. Die Skateranlage aus dem Libertypark zieht in Richtung Gutsgelände auf eine bezirkseigene Fläche. Damit will man Ärger mit den künftigen Bewohnern wegen möglicher Lärmbelästigung aus dem Weg gehen. Wie der neue Skaterpark aussehen soll, darüber wurde in mehreren Workshops gebrütet. Nun muss nur noch der Fördermittelantrag für das etwa eine Million Euro teure Vorhaben bewilligt werden.
Neues Leben soll dem alten Gut Hellersdorf und auch dem vorgelagerten Bereich mit den vielen Backsteinbauten eingehaucht werden. Alle denkmalgeschützten Häuser werden saniert. In das „moderne Dorf“ könnten später Gewerbe, Kunst, Kultur, Veranstaltungen, Gastronomie und ein Wochenmarkt ziehen. Zudem wird der historische Gutsgarten wieder hergestellt und ein Stadtplatz angelegt.
Noch nicht final geklärt ist, was aus den ansässigen Gewerbetreibenden wird. „Wir wollen allen nach Möglichkeit eine Perspektive geben“, erklärte Ingmar Bethke. Mitunter seien schon Zwischenlösungen gefunden worden. Aber noch ist nicht allen klar, wie es weitergeht und ob sie sich die künftigen Gewerbemieten überhaupt werden leisten können, beklagte Norbert Dummer, Inhaber einer Selbsthilfewerkstatt, auf der Infoveranstaltung.
Visualisierung:
mib märkische Ingenieurbau gmbh | DMSW Architekten & Arnold und Gladisch Architekten