Strom vom Dach für Tausende Kaulsdorfer

Stadtwerke und Berlinovo haben ihr neues Ökostrom-Projekt vorgestellt

Strom vom Dach für Tausende Kaulsdorfer

In Kaulsdorf-Nord werden derzeit 100 Häuser mit Solaranlagen ausgestattet. Tausende Berlinovo-Mieter können künftig Ökostrom vom eigenen Dach beziehen. Möglich macht das eine Kooperation zwischen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft und den Berliner Stadtwerken. Heute Mittag haben die Geschäftsführer*innen beider Unternehmen gemeinsam mit Energiesenatorin Ramona Pop (Grüne) und Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz (SPD) das Projekt „Mietersonne Kaulsdorf“ vorgestellt.

 

Mit 39 Solaranlagen auf hundert Wohngebäuden, 27.000 Quadratmetern Modulfläche (das entspricht der Größe von fast vier Fußballplätzen) und einer Gesamtleistung von 3,4 Megawatt ist „Mietersonne Kaulsdorf“ aktuell das größte solare Mieterstromprojekt Deutschlands. Es kann 4.300 Haushalte zwischen Wuhletal und Hellersdorfer Straße mit sauberem Strom versorgen. Die Energie wird dabei im Prinzip ohne Umwege vom Dach in die Steckdosen der Mieter*innen geleitet.

 

Schon im Mai wurde mit der Montage der Module begonnen. Ein Großteil ist bereits montiert. Bis 2021 soll die Installation abgeschlossen sein. Der jährliche Ertrag der neuen Photovoltaikanlage wird auf rund 2,9 Millionen Kilowattstunden taxiert. Damit können laut der Berliner Stadtwerke 1.580 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.

 

„Wir arbeiten mit Hochdruck am Ausbau der Solarenergie in Berlin. Mit dem Projekt ,Mietersonne’ gehen wir den bislang größten Schritt auf diesem Weg“, erklärte Ramona Pop beim Pressegespräch. Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz verwies darauf, dass noch viele Berliner Dächer ungenutzt seien und jede Menge Platz für weitere Photovoltaikanlagen böten. „Um Berlins ehrgeizige Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir die Geschwindigkeit der Energiewende verdoppeln. Allein auf private Initiativen zu bauen, reicht nicht.“ Das Engagement der öffentlichen Hand sei erforderlich, so Kollatz. „Dieses Beispiel der kommunalen Kooperation ist vorbildlich und ein wichtiger Treiber in einem ganz zentralen Klimaschutzbereich.“

 

Stadtwerke-Geschäftsführerin Dr. Kerstin Busch hofft nun auf eine hohe Akzeptanz in der Mieterschaft. Diese sei essentiell für den Erfolg des Projekts. Daher sind die Stadtwerke ab sofort mit einem Kundenzentrum direkt am Spree Center im Teterower Ring 41 vertreten. Dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr erfahren Interessierte dort alles Wissenswerte über den Mieterstrom vom Dach.

Fast 400 Bewohner*innen haben sich schon überzeugen lassen. Der monatliche Grundpreis liegt bei 8,10 Euro. Pro Kilowattstunde fallen 25 Cent an. Damit liegt der Strom vom Dach zwei bis drei Cent unter dem Grundversorgungstarif.

 

„Durch die Zusammenarbeit mit den Berliner Stadtwerken können die Berlinovo-Mieter in Kaulsdorf künftig an 365 Tagen im Jahr günstigen lokalen und sauberen Strom beziehen. Gleichzeitig machen wir die Plattenbauten zukunftsfähig und tragen dazu bei, die Klimaziele Berlins zu erreichen“, sagt Berlinovo-Geschäftsführer Alf Aleithe.