Kostenlose Ausleihe soll ab Herbst an bis zu zehn Standorten möglich sein
Grünes Licht für Lastenräder
Sie eignen sich für Ausflüge, den Wochenendeinkauf, man kann damit die Kinder zur Kita bringen und sogar Möbel transportieren: Lastenräder erobern zusehends Berlins Straßen. In Marzahn-Hellersdorf kann man die umweltfreundlichen Packesel bald an etwa zehn Standorten kostenlos ausleihen.
Wie Stadträtin Nadja Zivkovic (CDU) kürzlich mitteilte, hat der Bezirk vom Senat die Förderzusage für das „fLotte kommunal“-Projekt erhalten. Läuft alles nach Plan, gehen die ersten Stationen schon Mitte Oktober ans Netz.
Noch stehen nicht alle Orte fest. Infrage kommen öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken, Stadtteil- und Familienzentren. Laut Zivkovic haben bereits das Freizeithaus Balzerplatz (Köpenicker Straße 184), die Freiwilligen-Agentur (Helene-Weigel-Platz 6) und das Bezirkliche Informationszentrum (Hellersdorfer Straße 159) zugesagt. Die Wuhletal gGmbH ist gleich zweimal dabei: in Alt Marzahn und der Lemkestraße. „Ich bin voller Zuversicht, dass wir neun oder zehn Stationen verteilt über den gesamten Bezirk zusammenbekommen“, sagt die Stadträtin.
Ins Leben gerufen wurde der kostenfreie Lastenrad-Verleih im Juni 2017 vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) unter dem Namen „fLotte Berlin“. Inzwischen gibt es mit „fLotte kommunal“ einen vom Senat geförderten Ableger, der vergangenes Jahr in Lichtenberg und Spandau gestartet ist. Nun wird das Projekt auf Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg ausgeweitet. Im Auftrag der Bezirksämter betreut der ADFC die Stationen, wartet und repariert die Räder und betreibt die Online-Plattform. Für bis zu drei Tage können die Lastenräder auf der Internetseite www.flotte-berlin.de ausgeliehen werden.
Ziel des Projekts ist es, Lastenfahrräder für kleine und mittlere Strecken jedermann zugänglich zu machen und für den Umstieg vom Auto aufs Rad zu werben, erläutert „fLotte“-Leiter Thomas Büermann. „Natürlich haben wir auch nichts dagegen, wenn sich der Druck auf die Politik erhöht, in den Ausbau der Radinfrastruktur zu investieren.“ Denn die raumgreifenden Lastenräder würden die Schwachstellen im Verkehrsnetz noch besser zum Vorschein bringen. Und davon gibt es in Marzahn-Hellersdorf jede Menge, weiß Grit Lehmann (Foto), stellvertretende Sprecherin der ADFC-Stadteilgruppe Wuhletal, zu berichten. Die Drängelgitter am Grenzweg, Ecke Neue Grottkauer Straße und durch Straßenlaternen verengte Radwege wie an der Hellersdorfer Straße seien nur einige von vielen Hindernissen, die den Trip mit dem (Lasten-)Rad mitunter zum abenteuerlichen Parcours machen.