Bye-bye, Marzahn-Hellersdorf

Die Gymnasiastin Sarah Peisker geht für ein Jahr in die USA

Bye-bye, Marzahn-Hellersdorf

In wenigen Tagen beginnt für Sarah Peisker das größte Abenteuer ihres noch jungen Lebens. Sie hat ein Stipendium über das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestags bekommen und geht für ein Jahr in die USA. Dort wird sie bei einer Gastfamilie leben und die örtliche High School besuchen. Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) übernimmt die Patenschaft für die Marzahnerin.

 

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass es klappt“, sagt die 16-Jährige. Sarah war im Internet auf das Austauschprogramm gestoßen. Sie bewarb sich und erhielt eine Einladung zur Auswahltagung. Dort schlug sich die Schülerin des Wilhelm-von-Siemens-Gymnasiums dann so gut, dass ihre Bewerbungsmappe zusammen mit denen einiger anderer Kandidaten aus Marzahn-Hellersdorf auf dem Tisch von Petra Pau landete. Nachdem die Bundestagsabgeordnete alle Unterlagen gesichtet hatte, fiel die Wahl auf Sarah. Über ihre Auswahlkriterien sagt Pau: „Natürlich schaue ich mir die Testergebnisse und schulischen Leistungen an, aber noch wichtiger sind für mich andere Dinge, zum Beispiel welche Ziele die Bewerber haben und wie ihr familiärer Hintergrund ist.“ Dank des Stipendiums könnten auch Jugendliche Auslandserfahrungen sammeln, die sonst vielleicht darauf verzichten müssten, weil es die finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern einfach nicht hergeben.

 

Wohin genau es im August geht, weiß Sarah noch nicht. Ob Ost- oder Westküste, Texas oder North Dakota – die junge Marzahnerin ist für alles offen, mit einer Ausnahme: „Alaska muss nicht unbedingt sein.“ Auf den Trip in die Staaten, ihre Gastfamilie, ihr erstes Thanksgiving und darauf, Einblicke in den American Way of Life zu erhalten, freut sie sich riesig. Und Pläne für die Zeit nach ihrer Rückkehr hat die Schülerin auch schon. Sarah möchte ihr Abi machen und Medizin studieren. Das elfte Schuljahr muss sie zwar wiederholen, aber das sei zu verschmerzen, versichert ihr Petra Pau, die in den vergangenen 21 Jahren als Bundestagsabgeordnete schon mehrfach Stipendiaten aus ihrem Wahlkreis betreut hat. Von der Persönlichkeitsentwicklung ihrer „Patenkinder“ sei sie jedes Mal aufs Neue beeindruckt, erklärt die Politikerin: „Die jungen Leute kommen nach dem Jahr im Ausland alle wahnsinnig gereift und selbstbewusst zurück.“

 

Jetzt für das Auslandsjahr 20/21 bewerben!

Zur Vertiefung der deutsch-amerikanischen Freundschaft wurde das Parlamentarische-Patenschafts-Programm 1983 anlässlich des 300. Jahrestags deutscher Einwanderer in die USA ins Leben gerufen. Und gerade in der heutigen Zeit, da die Beziehung zwischen Deutschland und den USA unter Präsident Trump auf eine harte Probe gestellt wird, sei die Verständigung zwischen beiden Ländern jenseits der offiziellen Ebene besonders wichtig, findet Petra Pau.

Für das Jahr 2020/21 können sich Schüler und junge Berufstätige übrigens noch bis 13. September für ein PPP-Stipendium bewerben. Alle Infos gibt es im Internet auf www.bundestag.de/ppp