Schließungen für Juli angekündigt
Sparkasse macht drei Marzahner Filialen dicht
Die Berliner Sparkasse setzt ihren Sparkurs fort und schließt im Bezirk weitere Filialen. Bereits im Juli wird in der Oberfeldstraße 138 (Foto), in der Allee der Kosmonauten 199 und in der Mehrower Allee 22 die Kundenberatung eingestellt. Das geht aus einer Antwort der Senatswirtschaftsverwaltung an den Marzahn-Hellersdorfer Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) hervor.
Alle drei Standorte werden in SB-Stationen umgewandelt. Das heißt, die Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und SB-Terminals bleiben erhalten. Mitarbeiter des Kreditinstituts wird man dort aber künftig nicht mehr antreffen.
Die Sparkasse reagiere damit auf das veränderte Nutzungsverhalten ihrer Kunden, heißt es in einer Stellungnahme an den Senat. Bankgeschäfte würden zunehmend am PC, mit dem Tablet oder Smartphone erledigt. Mehr als die Hälfte aller Kunden nutzt inzwischen digitale Kanäle – Tendenz steigend. Daher lohne es sich manchmal wirtschaftlich nicht, Standorte aufrechtzuerhalten.
Gerade bei komplexeren Beratungsthemen wird aber nach wie vor das persönliche Gespräch in der Filiale geschätzt und gesucht. Dem könne weiterhin entsprochen werden, teilt die Sparkasse mit. Im Vergleich zu anderen Kreditinstituten verfüge man weiterhin mit Abstand über die meisten Standorte in der Stadt. Zudem will die Sparkasse neue Beratungsangebote ausbauen und Vertriebswege beschreiten. Dazu gehören „Justav“, ein Bus zur mobilen Kundenberatung, und die sogenannten „roten Schreibtische“. Das sind Beraterplätze der Sparkasse in Einrichtungen wie Einkaufszentren oder Krankenhäusern. Die Mitarbeiter sollen dort zu bestimmten festen Zeiten nahezu alle Serviceleistungen anbieten, die die Kunden aus der Filiale kennen – vom Geldabheben mal abgesehen.
Einen „roter Schreibtisch“ gibt es aktuell aber nur beim Unionhilfswerk Mahlsdorf am Hultschiner Damm 84a. Dieser ist jeden Donnerstag von 12.30 bis 14.30 Uhr besetzt.
Und „Justav“ hält immer mittwochs von 10 bis 12 Uhr und freitags von 14 bis 17 Uhr vor dem Biesdorf-Center (Weißenhöher Straße 108). Ab Mitte 2019 soll ein zweiter Sparkassen-Bus durch Berlin touren. Die Haltepunkte werden online bekannt gegeben unter www.berliner-sparkasse.de/berater-im-kiez
Marzahn-Hellersdorf ist nicht der einzige Berliner Bezirk, der in diesem Jahr vom Filialsterben der Sparkasse betroffen ist. Insgesamt plant das Kreditinstitut, sich von bis zu zehn Geschäftsstellen zu verabschieden. Stand jetzt soll es 2020 keine weiteren Schließungen geben.