Dem Vandalismus zum Trotz:
Kienbergpark erwacht
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass der zur Internationalen Gartenausstellung aufgewertete Kienbergpark den Marzahn-Hellersdorfern als kostenfreier Volkspark übergeben wurde. Wie die weitere Entwicklung des 60 Hektar großen Naherholungsgebiets aussehen soll und welche Angebote es dort gibt, darüber informierten verschiedene Akteure wie die Grün Berlin GmbH und der Seilbahn-Betreiber Leitner bei einer Veranstaltung Ende März im Bezirklichen Informationszentrum (Hellersdorfer Straße 159).
Mehr als 100 Besucher kamen zu dem Infomarkt. Wir haben pünktlich zum Saisonstart mal zusammengefasst, worüber gesprochen wurde:
Vandalismus: Noch immer treiben Chaoten im Kienbergpark ihr Unwesen. Kürzlich fand eine Spaziergängerin einen aufgeschlitzten Graureiher mit gebrochenen Beinen. Es wurden Weidezäune kaputt gemacht und Flugblätter mit Todesdrohungen gegen die im Arche-Park lebenden Schafe, Pferde und Kühe verbreitet. Ende Januar ist der komplette Weinberg mutwillig zerstört worden. Dabei richteten die Täter einen Schaden von etwa 6.000 Euro an. Die Ermittlungen der Polizei liefen bisher ins Leere. Parkmanager Arne Dainz erklärte, man lasse sich von den Vandalen nicht kleinkriegen. „Der Weinberg wird noch in diesem Jahr wieder aufgebaut.“
Beweidung: Auf sieben Flächen zwischen Eisenacher Straße und Cecilienstraße sollen Pferde, Kühe und Schafe die Wiesen und Sträucher in Schuss halten und damit zur ökologischen Vielfalt im Wuhletal beitragen. Wegen der Vandalismus-Vorfälle ist das Beweidungsprojekt vergangenes Jahr allerdings ins Stocken geraten. Jetzt soll es weitergehen. Vorgesehen ist, die Beweidung zunächst auf zwei Flächen im südlichen Bereich des Arche-Parks auszudehnen. Dafür werden dort im Sommer Zäune errichtet. „In Absprache mit dem Straßen- und Grünflächenamt sowie der unteren Naturschutzbehörde wurde beschlossen, dass die Zäune nicht direkt am Weg gebaut, sondern ein angemessener Abstand eingehalten wird“, teilte Pia-Maria Schäfer von der Grün Berlin GmbH auf Nachfrage mit.
Führungen: Um die Anwohner und Besucher des Kienbergparks und der Gärten der Welt über die Beweidung zu informieren, sind in diesem Jahr Führungen zum Projekt geplant. Los geht es am 14. Mai (9 und 11.30 Uhr). Diese Veranstaltung richtet sich an Kinder im Grundschulalter, aber es gibt auch Termine für Erwachsene (25. Juli, 17. September) Infos und Anmeldung per E-Mail: info@kienbergpark.de
Gastronomie: Die Plattform am Wuhleteich vor dem Umweltbildungszentrum gehört zu den angesagtesten Orten im Kienbergpark. Was fehlt, ist ein gastronomisches Angebot. Wie der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg in Erfahrung bringen konnte, gibt es seitens der Grün Berlin GmbH Bestrebungen, mit einem Partner aus dem Bezirk noch in diesem Sommer dort einen kleinen Imbiss zu betreiben.
Ausstellung: „Von Gletschereis und Gummistiefeln – Geschichten rund um den Kienberg“ heißt eine Ausstellung im Wolkenhain. Sie entführt Besucher auf eine geologische Zeitreise durch die Vergangenheit des Kienbergs. Der Bogen wird von der untersten Kienbergschicht über die Trümmer der Nachkriegszeit und den Bau der Großsiedlungen bis zur IGA 2017 gespannt. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist täglich von 11 bis 17 Uhr.