Ergänzungsbau für Elsenstraße gestrichen

Bezirk aber will sich mit der Entscheidung des Senats nicht abfinden

Ergänzungsbau für Elsenstraße gestrichen

Seit längerer Zeit plant der Bezirk, den stillgelegten Schulstandort in der Mahlsdorfer Elsenstraße zu reaktivieren, denn die Platznot an vielen Grundschulen im Siedlungsgebiet ist groß. Ursprünglich war vorgesehen, mit einem sogenannten MEB für Entlastung zu sorgen. Das Kürzel steht für „Modulare Ergänzungsbauten“ und meint Gebäude aus genormten Fertigteilen, die nach abgeschlossener Planung binnen einem halben Jahr aufgestellt werden können. Parallel dazu sollte am Standort zusätzlich der Bau eines neuen Grundschulgebäudes mit Turnhalle starten.

 

Die Senatsbildungsverwaltung hat diese Pläne aber nun durchkreuzt und den MEB gestrichen. Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) teilte auf Anfrage des Abgeordneten Mario Czaja (CDU) mit, dass man aus wirtschaftlichen Gründen auf die Modul-Schule verzichten wolle. Auch weil der Bezirk zu lange gebraucht habe, zwei für die Standortprüfung erforderliche Gutachten vorzulegen. Bei den fehlenden Gutachten handelt es sich um die Untersuchung etwaiger Geruchsbelästigungen (olfaktorisches Gutachten) durch den benachbarten Alba-Recyclinghof und um eine Prüfung zur europäischen Seveso-III-Richtlinie. Diese besagt, dass um Betriebe, in denen große Mengen gefährlicher Stoffe gelagert werden, ein Achtungsabstand eingehalten werden muss. 

 

Statt eine Modul-Schule mit zwölf Klassenräumen mit einer eingebauten Mensa sowie Aufenthalts- und Teilungsräumen und dazu noch eine dreizügige Grundschule an den Start zu bringen, strebt der Senat jetzt lediglich den Bau eines vierzügigen Grundschulgebäudes an. Ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest. 

 

Marzahn-Hellersdorfs Bildungsstadtrat Gordon Lemm (SPD) reagierte verärgert auf die Nachricht.Man fühle sich von der Landesregierung im Stich gelassen. Monatelange Recherchen, Klärungen und Anfragen seien erforderlich gewesen, um ständig neue Auflagen des Senats zu erfüllen. „Da bereits eine Kita und Schule in unmittelbarer Nähe des Standorts angesiedelt sind und auch Alba dort seit sehr langer Zeit existiert, war es absehbar, dass beide Prüfungen ohne Ergebnis ausfallen werden“, so Lemm. Der Bezirk habe die fehlenden Unterlagen jetzt eingereicht. Nun werde erwartet, dass sich der Senat, an seine Zusagen halte und den MEB so schnell wie möglich umsetze. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat dem Stadtrat inzwischen einen zeitnahen Gesprächstermin zugesagt.