Gastbeitrag von Siegfried Nord, Quartierssprecher Bvd. Kastanienallee
Was wird aus dem LaLoKa?
Marzahn-Hellersdorf: Das LaLoKa am Boulevard Kastanienallee existiert nicht mehr. Nur einen Steinwurf von der Gemeinschaftsunterkunft in der Maxie-Wander-Straße entfernt, war die Einrichtung seit 2014 ein beliebter Treffpunkt für Menschen mit Fluchterfahrungen. Zuletzt hatte sich dort vor allem die Flüchtlingsselbstorganisation Refugees Emancipation engagiert.
Es gab Computer mit Internetzugang, Kochabende, Beratungsangebote und vieles mehr. Doch der Mietvertrag für das LaLoKa ist Ende des Jahres ausgelaufen und wurde vom Eigentümer Deutsche Wohnen nicht mehr verlängert. Das Unternehmen hat angekündigt, einen Nahversorger in den Räumen unterbringen zu wollen. Für den Kiez wäre das ein Gewinn. Ob sich aber tatsächlich ein Händler findet, bleibt abzuwarten.
Und was wird aus dem Flüchtlingstreff? Der Verein muss sich eine neue Bleibe suchen. So viel ist sicher. Dabei sind wir als Quartiersrat gern behilflich. Ich glaube weiterhin fest an eine Zukunft für das Projekt. Die Evangelische Kirchengemeinde Hellersdorf hat Refugees Emancipation bereits angeboten, die Räume des Jugendklubs Kraftwerk in der Adorfer Straße 6 zu nutzen. Die Räume sind in einem guten Zustand und bieten ausreichend Platz. Nur einmal in der Woche werden sie von der Tafel zur Essensausgabe genutzt. Durch diese „Notlösung“ könnte sich zugleich auch eine interessante Chance auftun – und zwar neue Impulse für einen interkulturellen Austausch und gemeinsames Kennenlernen.
Mittelfristig wäre es wünschenswert, würden Angebote verschiedener Akteure im Boulevard, auch das LaLoKa, in einem großen soziokulturellen Zentrum ihren Platz finden. Ein idealer Ort dafür könnte das Erdgeschoss des neuen Hochhauskomplexes sein, den die Gesobau in den kommenden Jahren hier im Kiez errichtet. Wir bleiben dran.