RB Salzburg hat den Range Bau Cup gewonnen
Mit Kantersieg zur Titelverteidigung
Das gab’s noch nie: Erstmals in der Geschichte des Range Bau Cups ist einer Mannschaft die Titelverteidigung geglückt. Im Finale des größten U17-Hallenfußballturniers Deutschlands konnte sich RB Salzburg mit 7:2 gegen Carl Zeiss Jena durchsetzen. Damit bleibt der Wanderpokal für ein weiteres Jahr in Österreich. Ihren Siegerscheck über 500 Euro spendeten die Roten Bullen wie im Vorjahr dem Marzahner Jugendklub „Die Wurzel“.
Dritter wurde der 1. FC Union Berlin. Die Eisernen mussten sich im Halbfinale erst nach Neunmeterschießen gegen Jena geschlagen geben, ließen im Spiel um Platz drei ihrem Gegner, dem SSV Ulm, dann aber keine Chance. Am Ende stand es 4:0.
Einmal ausgiebig jubeln durfte auch die B-Jugend von Blau-Weiß Mahlsdorf/Waldesruh. Als Hallenbezirksmeister vertrat der Verein beim Range Bau Cup im Rudolf-Virchow-Sportpark (Blumberger Damm 300) Marzahn-Hellersdorf. Die Blau-Weißen waren zwar in der Vor- und Zwischenrunde ohne Punkte geblieben, gewannen dafür aber ihr Spiel um Platz 23 gegen den Greifswalder FC mit 3:2. Neben diesem Erfolg werden sich die Spieler sicher noch lange an die Begegnungen mit Union, Energie Cottbus, dem Chemnitzer FC und anderen Top-Teams zurückerinnern.
Insgesamt zeigten 24 Mannschaften aus Dänemark, Polen, Österreich und Deutschland an zwei Turniertagen vor Hunderten Zuschauern wieder Hallenfußball auf glänzendem Niveau. Erneut war es Ronny Range, dem Ausrichter und Hauptsponsor des Cups, gelungen, zahlreiche namhafte Klubs nach Marzahn-Hellersdorf zu locken – darunter auch Hertha BSC, den 1. FC Nürnberg, Tennis Borussia und Hansa Rostock.
Im Vorfeld des Turniers hatte Red-Bull-Coach Bernhard Seonbuchner noch gescherzt, der Wanderpokal könne doch gleich in der Kabine seiner Mannschaft bleiben, dort stünde er sicher. Am Ende sollte er recht behalten, auch wenn der Turniersieg kein Selbstläufer war. In der ersten Gruppenphase etwa setzte es eine 2:0-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg. Und in der Zwischenrunde rang Union den Salzburgern ein Remis ab. Auch Jena konnte die über 2 x 10 Minuten gespielte Finalpartie zunächst offen halten, auch weil RB in Hälfte eins einige Chancen liegen ließ. Nach dem Seitenwechsel gelang den Thüringern sogar das 1:1. Dann aber drehten die Bullen auf und zeigten ihre ganze Klasse.
Spannend wurde es noch einmal nach Abpfiff. Mit Ervin Omic von RB Salzburg, Stanley Keller vom Chemnitzer FC und Erik Shuranov vom 1. FC Nürnberg mussten gleich drei Spieler mit jeweils zwölf Turniertreffern im Neunmeterschießen um die Torjägerkrone kämpfen. Am Ende hatte Ervin Omic die besten Nerven.
Zum Spieler des Cups wählten die Trainer Jannik Hofmann vom 1. FC Nürnberg. Der beste Keeper stand mit Paul Tschernuth bei Salzburg zwischen den Pfosten.
Veranstalter Ronny Range darf wieder auf ein gelungenes Sportevent zurückblicken. Spieler, Trainer und Betreuer lobten einmal mehr die hervorragenden Turnierbedingungen. Neben der tollen Atmosphäre und der reibungslosen Organisation von insgesamt 110 Spielen, zeigten sich die Akteure auch mit der Unterkunft und der Verpflegung mehr als zufrieden. Negativ aufgefallen waren lediglich einige Anhänger vom BFC Dynamo – mit Schmähgesängen gegen Union und Schmierereien in der Halle. „So etwas ist sehr ärgerlich. Wir müssen uns ernsthaft Gedanken machen, ob wir den BFC noch mal einladen“, kommentierte Ronny Range das inakzeptable Verhalten der Fans.
Für den Marzahner und sein Team beginnt in wenigen Wochen schon die Vorbereitung auf den nächsten Range Bau Cup im Jahr 2020 – und damit auch die Sponsorensuche. Denn das Turnier ist für den Ausrichter nicht nur ein organisatorischer, sondern auch ein finanzieller Kraftakt. Insgesamt fallen Kosten in Höhe von etwa 15.000 Euro an. Zu den langjährigen Unterstützern der Sportveranstaltung gehören die städtische Wohnungsbaugesellschaft degewo und die Apotheke Helle Mitte.
Marzahn-Hellersdorfs Sportstadtrat Gordon Lemm, Schirmherr des Cups, lobte in seiner Eröffnungsrede das Engagement des Bauunternehmers Ronny Range. Dieser habe das Turnier zum nunmehr 15. Mal in seinem Heimatbezirk ausgerichtet, obwohl er längst größere Hallen in der Stadt füllen könnte. Der Range Bau Cup, so Lemm, sei Werbung für den Bezirk, der nach wie vor mit einem schlechten Image kämpft. Das hätten einmal mehr die Aussagen von Jérôme Boateng gezeigt, die den Bezirk vor einigen Monaten wieder bundesweit in die Schlagzeilen brachten. Zum Thema Rassismus befragt, verriet der DFB-Nationalspieler im Interview, er würde seine Töchter nicht nach Marzahn oder Weißensee fahren lassen, weil man mit anderer Hautfarbe dort immer etwas zu befürchten hätte.
Beim Range Bau Cup allerdings konnten Spieler, Trainer und Fans aus verschiedenen Nationen Marzahn-Hellersdorf von einer ganz anderen Seite erleben, nämlich als Bezirk mit offenen, toleranten und gastfreundlichen Menschen. Von solchen Veranstaltungen also bitte gern mehr!
Übrigens: Der nächste Range Bau Cup findet am 11. und 12. Januar 2020 statt.