Im Gespräch mit Peter Maffay

"Die Hellersdorfer" hat den Sänger in Mahlsdorf getroffen

Im Gespräch mit Peter Maffay

Mit 18 Nummer-Eins-Alben und 50 Millionen verkauften Tonträgern ist er einer der ganz Großen im deutschen Show- und Musikgeschäft. 2019 wird Peter Maffay 70 und feiert 50-jähriges Bühnenjubiläum – von Müdigkeit­ oder gar Altersschwäche aber fehlt jede Spur. Er schlägt sich mit seiner Band im Studio die Nächte um die Ohren, ist vor wenigen Wochen noch mal Vater geworden und durfte Ende November die Leinwand-Premiere seines „Ziehsohnes“ Tabaluga­ feiern. „Die Hellersdorfer“ traf den Altrocker („Steppenwolf“) zum Plausch in Mahlsdorf.

Dorthin war Peter Maffay gekommen, um der Gewinnerin einer bundesweiten Edeka-Verlosung den Hauptpreis zu überreichen. Die Mahlsdorferin durfte sich über eine private Kinovorführung des Tabaluga-Films freuen.

Am Rande der Veranstaltung verriet der Musiker, dass man ihn in seiner bayerischen Heimat Tutzing recht häufig im Supermarkt antreffen könne. „Ich schreibe mir zu Hause meinen Einkaufszettel und dann wird abgehakt. Das geht ratzfatz.“ Vom Konsumrausch und Geschenkestress in der Adventszeit hingegen halte er nichts. „Ich gehe unter Garantie nicht einkaufen, nur weil Weihnachten ist.“ Dinge, die von Herzen kommen, könne­ man schließlich genauso gut unter dem Jahr verschenken, so Maffay. Auch Selbstgemachtes werden seine Lieben vermutlich nicht unterm Tannenbaum finden. „Wenn man zwei linke Hände hat wie ich, macht das wenig Sinn.“ Trotzdem genieße er die Weihnachtsatmosphäre, gerade mit Kindern im Haus. Anfang November schenkte ihm seine 31-jährige Lebensgefährtin Hendrikje Malsmeyer Töchterchen Anouk. Aus früheren Beziehungen hat der gebürtige Rumäne bereits eine Adoptivtochter und einen Sohn.

 

Ohnehin schlägt für Kinder das große Herz des Bundesverdienstkreuzträgers – und zwar nicht nur für die eigenen. Seine vor 18 Jahren ins Leben gerufene Stiftung hat bereits über 15.000 sozial benachteiligten, vernachlässigten und traumatisierten Kindern und Jugendlichen Therapien und Urlaub­ von ihrem schwierigen Alltag ermöglicht. Knapp 40 Mitarbeiter beschäftigt Peter Maffay inzwischen. „Zwei Drittel der Arbeitszeit nimmt die Stiftung in Anspruch. Der Rest entfällt auf Rock ’n’ Roll und Tabaluga.“ Auch der kleine grüne Drache ist gewissermaßen Maffays Baby. 1983 schuf er die Märchenfigur gemeinsam mit dem Kinderliedermacher Rolf Zuckowski, dem Texter Gregor Rottschalk und dem Zeichner Helme Heine. Zu sechs Musikalben, diversen Büchern, Hörspielen, Tourneen, Musicals, einer Zeichentrickserie und einer Kindersendung hat es Tabaluga inzwischen gebracht. Neuerdings laufen seine Abenteuer sogar im Kino. „Wir haben uns schon seit Langem gewünscht, die Geschichten auf die Leinwand zu bringen“, sagt Peter Maffay, der in dem sympathischen Feuerspucker einen Vermittler von Werten wie Toleranz, Mut, Freundschaft, Vernunft, Respekt und Empathie sieht. Auch gesunde Ernährung und ökologisches Bewusstsein sind dem frischgebackenen Papa inzwischen wichtige Anliegen: „Es geht darum, Kinder dafür zu sensibilisieren, dass man nicht leichtfertig Essbares wegwirft, während anderswo Menschen Hunger leiden.“ Außerdem soll dem Nachwuchs bewusst gemacht werden, wie eminent wichtig ein gesunder Lebensstil für die körperliche und geistige Entwicklung ist. Er selbst sei zu dieser Erkenntnis erst spät gekommen, gesteht Maffay: „Ich habe ja früher Alkohol getrunken wie ein Geisteskranker und geraucht wie ein Schlot.“ Diese Zeiten liegen nun hinter ihm. Hin und wieder gönne er sich aber ein Glas Rotwein.   

 

Foto: pressefoto-uhlemann.de