Projekt im Bezirk hilft Jugendlichen, den richtigen Job zu finden
Das Praktikum als Sprungbrett
Eigentlich wollte Lara Gneist Konditorin werden. Vom Beruf Tourismuskauffrau hatte sie noch nie etwas gehört. Ein Praktikum bei der Dr. Herrmann Gruppe änderte für die 16-Jährige alles. Vom ersten Tag an stimmte die Chemie zwischen der jungen Hellersdorferin und dem Unternehmen.
Nach nur wenigen Wochen hatte Lara einen Ausbildungsvertrag in der Tasche. „Ich habe mich hier gleich wohl gefühlt und schnell gemerkt, dass die Arbeit genau mein Ding ist.“ Den meisten Spaß bereite es ihr, Reisen und Veranstaltungen zu planen.
Zusammengefunden haben der Reiseveranstalter und die Schülerin im Rahmen eines noch jungen Projekts, das die Caspar-David-Friedrich-Oberschule gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung im Bezirk und dem Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis umsetzt. Es ermöglicht Neunt- und Zehntklässlern, die „Duales Lernen“ im Stundenplan stehen haben, jeden Donnerstag in lokale Unternehmen zu schnuppern und eine Idee davon zu bekommen, was sie später einmal werden wollen. Betriebe aus der Gesundheitsbranche wie die OTB Orthopädie-Technik GmbH, die Alpenland Pflege- und Altenheim GmbH, das Sanitätshaus Mecoso, die Geria + med GmbH oder auch der freie Träger JAO geben den Schülern Einblicke in ihre Arbeit.
Geschäftsführer Christian Herrmann sieht darin eine gute Möglichkeit, den Nachwuchs von morgen für sein Unternehmen zu begeistern und auf diese Weise dem Fachkräftemangel zu begegnen. „Es wird für uns immer schwieriger, geeignete Bewerber zu finden“, klagt der Chef. Ein Ausbildungsplatz für angehende Kaufleute für Büromanagement sei dieses Jahr sogar unbesetzt geblieben.
Lara sei für seine Firma ein echter Glücksfall, sagt Christian Herrmann. „Sie ist flink an der Tastatur, erledigt Aufgaben sehr gewissenhaft und hat ein sehr freundliches, selbstsicheres und souveränes Auftreten. Das ist schon bemerkenswert für eine 16-Jährige.“
Erfolgsgeschichten wie die von Lara Gneist und der Dr. Herrmann Gruppe bestätigen Wirtschaftsstadträtin Nadja Zivkovic in ihrem Vorhaben, das Projekt im Bezirk zu implementieren und künftig auch auf andere Schulen auszuweiten: „Es ist für junge Menschen eine tolle Möglichkeit Berufe kennenzulernen und sich zu fragen: Will ich das machen? Gleichzeitig lernen die Schüler*innen bezirkliche Ausbildungsunternehmen kennen und bleiben im besten Fall, wie Frau Gneist, unseren Unternehmen als Azubis erhalten.“