Ausstellung zu Stolpersteinen im Bezirk wird am 9.11. eröffnet
Erinnerung an Reichspogromnacht
Brennende Synagogen, geplünderte Geschäfte, verwüstete Wohnungen, geschändete Friedhöfe und viele Tote: In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 erreichte die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten eine neue Dimension. Nachdem Juden seit 1933 bereits zunehmend ausgegrenzt, wirtschaftlich ruiniert und gedemütigt wurden, eskalierte die antisemitische Diskriminierung in dieser Nacht zu blanker Gewalt.
Anlässlich des 80. Jahrestags der Reichspogromnacht, die die systematische Verfolgung und Inhaftierung deutscher Juden einläutete, wird auch in Marzahn-Hellersdorf
mit einer Reihe von Veranstaltungen an diesen Schicksalstag der deutschen Geschichte und seine verheerenden Folgen erinnert.
In der Mark-Twain-Bibliothek im Freizeitforum Marzahn (Marzahner Promenade 55) ist ab Freitag, dem 9. November, eine Ausstellung zu den im Bezirk verlegten Stolpersteinen zu sehen. Sie wird um 17 Uhr in Anwesenheit von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) eröffnet und beleuchtet die Schicksale jüdischer Menschen aus den heutigen Ortsteilen Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf. Zuvor laden Lehrende und Studierende der Alice-Salomon-Hochschule zu einer Filmschau mit Diskussion ins Kino Kiste (Heidenauer Straße 10) ein. Um 11 Uhr flimmert dort „Erich Kästner und der kleine Dienstag“ über die Leinwand. Das deutsch-österreichische Drama erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem regimekritischen Schriftsteller Kästner (Florian David Fitz) und dem Berliner Jungen Hans Albrecht Löhr (Nico Ramon Kleemann).
Am Sonntag, dem 11. November, führt dann Schauspieler Peter Bause das Solo-Theaterstück „Die Judenbank“ auf. Die Vorstellung im Informationszentrum Marzahn-Hellersdorf (Hellersdorfer Straße 159) beginnt um 11 Uhr.