Benjamin Nimtz hat die Jugendarbeit von RWH vorangebracht
Voller Einsatz für Nachwuchskicker
Ende letzten Jahres hat der Berliner Fußballverband (BFV) den FV Rot-Weiß ’90 Hellersdorf auf Platz vier der besten Teams 2017 gewählt und dem Klub vom Teterower Ring das Gütesiegel in Silber verliehen. Die Auszeichnung für außergewöhnliche und kontinuierliche Vereinsarbeit ist in jedem Fall auch ein Verdienst von Benjamin Nimtz.
Der 31-Jährige bekleidet seit anderthalb Jahren den Posten des Jugendleiters. Dabei legt er eine solche Hingabe an den Tag, dass Vereinsmitglieder schon mal ins Schwärmen geraten: „Benjamin hat ganz neuen Schwung in die Jugendarbeit gebracht. Er konnte viele neue Impulse setzen“, sagt Betreuerin Jana Dableo, deren Söhne schon lange bei RWH spielen.
Der Hellersdorfer gehört zu denen, die nicht nur reden, sondern auch anpacken – ein Macher mit vielen guten Ideen. So ist beispielsweise das im Jugendrat erarbeitete Jugendschutzkonzept vom Verband als herausragend bewertet worden. „Wir haben fast ein ganzes Jahr daran geschrieben und sind jetzt natürlich stolz, dass die Resonanz darauf so positiv ist.“ Künftig wird das Papier als Vorlage für andere Vereine dienen.
Stolz kann Benjamin Nimtz auch auf das soziale Engagement des Klubs sein, von dem benachteiligte Familien ebenso profitieren wie Flüchtlinge. „Integration durch Sport“ ist bei Rot-Weiß Hellersdorf kein bloßes Etikett. Hier wird Integration tatsächlich gelebt. Als 2015 die vom Verein genutzte Turnhalle Am Baltenring als Notunterkunft beschlagnahmt wurde, gab es statt einem Aufschrei große Solidarität. „Wir sind gleich hin, haben unsere Unterstützung zugesagt, haben mitgeholfen, ein Weihnachtsfest auf die Beine zu stellen, und auch Sportangebote gemacht“, erinnert sich Benjamin Nimtz, der beim Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten arbeitet. 30 Kinder und Jugendliche, überwiegend aus der Unterkunft im Brebacher Weg, haben bei Rot-Weiß mittlerweile eine neue sportliche Heimat gefunden. Eine reine Flüchtlingsmannschaft wird es mit dem Jugendleiter aber nicht geben: „Da geht der Integrationsgedanke verloren.“ Er setzt auf Verständigung und eine gute Mischung in den Teams. Der Fußball soll den Flüchtlingen helfen, hier anzukommen und die deutsche Sprache zu lernen. „Das funktioniert beim Sport viel ungezwungener als im Deutschkurs.“
Neben zahlreichen Verwaltungsaufgaben widmet sich der Jungendleiter auch intensiv der Elternarbeit und leitet die jungen Trainer-Kollegen an. Er selbst coacht die U12-Mannschaft. Viel Zeit für Privates bleibt da nicht. In seinem ersten Jahr als Jugendleiter hat Benjamin Nimtz über tausend Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Er ist sich seiner großen Verantwortung bewusst. Denn nur eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit sichert die Zukunft des Vereins. Fast 350 der 500 Mitglieder bei Rot-Weiß Hellersdorf sind Kinder und Jugendliche. Und die kennt Benjamin Nimtz übrigens fast alle beim Namen.