Neues Leben auf dem alten Güterbahnhof

Am Wilhelmsmühlenweg sollen 70 Wohnungen gebaut werden

Neues Leben auf dem alten Güterbahnhof

Seit vielen Jahren liegt das Gelände des alten Güterbahnhofs am Wilhelmsmühlenweg in Kaulsdorf brach. Es ist bekannt, dass dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage und Parkplätzen errichtet werden soll. Doch bislang hat sich auf dem Grundstück nicht viel getan.

Auf einer Informationsveranstaltung der beiden CDU-Politiker Mario Czaja und Alexander J. Herrmann Mitte September im Wilhelmpark äußerte sich nun der Leiter des Stadtplanungsamts, Manfred Weißbach, zum aktuellen Stand des Vorhabens. Er informierte darüber, dass nach zwei Eigentümerwechseln der aktuelle Grundstücksbesitzer im vergangenen Jahr einen Bauantrag gestellt, später aber wieder zurückgezogen habe. Inzwischen seien viele Vorleistungen seitens des Projektentwicklers, der CASADA GmbH, erbracht worden. Für eine Baugenehmigung bedürfe es aber noch einiger Feinabstimmungen. Er sei zuversichtlich, sagte Weißbach, dass die Bauarbeiten auf dem Areal schon bald starten können.

 

Geplant sind ein Gebäude mit sechs Vollgeschossen direkt am Kreisverkehr und eine viergeschossige Bebauung entlang des Wilhelmsmühlenwegs. Neben 70 Wohnungen und 300 Quadratmetern Gewerbefläche für ergänzende Dienstleistungen soll am Standort auch ein 800 Quadratmeter großer Edeka-Markt entstehen. Heinz Vollack, der im Mädewalder Weg 45 ein Lebensmittelgeschäft betreibt, hat weiterhin sein Interesse bekundet, dorthin umzuziehen: „Wenn gebaut wird, sind wir gern dabei“, so Vollack.

 

Roman Freytag, Geschäftsführer der CASADA GmbH, hat auf Nachfrage der „Hellersdorfer“ seinen Unmut über die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt zum Ausdruck gebracht. „Wir sind als Projektentwickler in ganz Berlin und Potsdam tätig und haben so ein Verhalten bisher bei keinem unserer Projekte kennengelernt“, so Freytag. Der Bezirk habe seinem Unternehmen entgegen aller Absprachen monatelang Steine in den Weg gelegt, sodass er sich gezwungen sah, den ersten Bauantrag zurückzuziehen. Ursprünglich sollten auf dem Grundstück 84 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten gebaut werden.  „Zwischenzeitlich hatten wir sogar Überlegungen angestellt, das Projekt vollständig zu begraben und das Areal für die Lagerung von Baumaterialien zu nutzen“, verrät der CASADA-Geschäftsführer.

 

Für den neuen Bauantrag habe er kürzlich eine Fristverlängerung bis zum 31.12.2018 beantragt, „um die verschiedenen, teils abstrusen Forderungen des Bezirks zu erfüllen“, zeigt sich Freytag verärgert. Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass einerseits die Wohnungsnot in der Hauptstadt beklagt werde, andererseits aber Genehmigungen für Mietwohnungen so lang hinausgezögert würden wie im Fall des Bauvorhabens am Wilhelmsmühlenweg.