B-Jugend des Biesdorfer Football-Vereins mit erstem Saisonsieg
Bullets überrollen Cottbus
„Das ist ja spannender als Fußball. Vor allem weinen die Spieler nicht bei jeder Berührung“, sagt eine Zuschauerin völlig begeistert nach dem B-Jugend-Spiel der Berlin Bullets Anfang Juli. Dabei war die Partie eine klare Angelegenheit und bot deutlich mehr Spektakel als besagte Spannung.
Der Nachwuchs des Biesdorfer American-Football-Vereins ließ an diesem Sonntagvormittag nämlich nicht viel anbrennen. Dank einer starken Defensiv-Leistung spielten sich die Grün-Weißen regelrecht in einen Rausch und schickten die Gäste aus Cottbus mit 54:08 nach Hause.
Ausgelassen feierten die Spieler nach Abpfiff ihren ersten Saisonsieg. Auch Head Coach David Heinzinger zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Auftreten seiner Jungs: „Sie haben das umgesetzt, was wir trainiert haben und uns allen einen geilen Football-Sonntag beschert.“ Das nächste Mal sind die Bullets erst wieder nach der Sommerpause gefordert. Am 19. August kommt mit den Spandau Bulldogs der Tabellenführer in die Cecilienstraße. Kick-off ist um 11 Uhr. „Ich bin mir sicher, dass wir es diesmal besser machen“, so Heinzinger. Im Hinspiel hatte seine Mannschaft noch eine 36:0-Niederlage kassiert.
Newcomer in der Liga
Erst vergangenes Jahr haben die Bullets eine B-Jugend für den Spielbetrieb angemeldet. Trotz der teils deutlichen Schlappen in den ersten drei Begegnungen zeigt die Leistungskurve des Liga-Newcomers deutlich nach oben. „Die haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert“, findet Jörg Münnich. Sein Sohn Tim ist Center. Er gehört dem Verein seit 2012 an und trainiert zweimal pro Woche. Angefangen hat er mit Flag Football. Das ist quasi der „kleine Bruder“ des American Football, bei dem ohne harten Körperkontakt gespielt wird. Wer den Gegner im Ballbesitz stoppen will, darf nicht tackeln, sondern muss ein Fähnchen ziehen, das dieser an seiner Hüfte befestigt hat.
Nicht alle B-Jugendlichen haben vorher Flag gespielt. Ein Teil war zuvor in anderen Sportarten unterwegs. „Einige Spieler kommen zum Beispiel vom Fußball oder Basketball und wollen jetzt mal richtigen Männersport machen“, sagt Frank Gürntke mit einem Augenzwinkern. Er ist ebenfalls Spieler-Papa und im Verein für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Gürntke bestätigt, dass sich die in Deutschland gestiegene mediale Präsenz von Football auch in den Mitgliedszahlen seines Vereins widerspiegelt – gerade im Nachwuchsbereich. „Für die Jungs fühlt es sich noch dazu auch ziemlich cool an, in so einer Ausrüstung zu stecken und in der Schule zu sagen, dass sie Football spielen.“ Aktuell trainieren, spielen und engagieren sich 150 Mitglieder beim ersten und einzigen American-Football-Club im Osten der Stadt.