Senat hat bekannt gegeben, wo weitere Flüchtlingsunterkünfte entstehen
Gesprächsbedarf zur neuen Standort-Liste
Berlin bekommt 25 neue Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF). Nachdem es im Februar aus mehreren Bezirken Einwände zu den ersten Standort-Vorschlägen gegeben hatte, wurde gestern Mittag vom Senat eine korrigierte Wunschliste vorgelegt. In Marzahn-Hellersdorf soll nun anstelle des ursprünglich vorgesehenen Grundstücks im Gut Hellersdorf eine Fläche an der Zossener Straße 156 bebaut werden. Zweiter Standort für die neue Generation der sogenannten MUF bleibt der Murtzaner Ring 68.
Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle, die als erste Rathauschefin Berlins bereits im Februar massive Kritik am Vorgehen des Senats und der unzureichenden Abstimmung geäußert hatte, meldete sich auch jetzt umgehend nach Veröffentlichung der überarbeiteten Liste in einer Pressemitteilung zu Wort. Ihr fehle weiterhin eine verlässliche Aussage, ob und wie die Infrastruktur in den von weiteren modularen Unterkünften betroffenen Gebieten entwickelt und finanziert werden solle, so Pohle, denn „damit steht und fällt auch die Akzeptanz der Einrichtungen bei der Bevölkerung.“
Im Kiez rund um den Murtzaner Ring 68 etwa werden dringend Kita- und Schulplätze benötigt. Zudem ist vor einem Jahr in der Paul-Schwenk-Straße – nur wenige hundert Meter Luftlinie von der nun geplanten MUF entfernt – bereits eine Flüchtlingsunterkunft bezogen worden. Anwohner befürchten, dass ihr Quartier keine weitere Flüchtlingsunterkunft mehr vertrage, weil sich die sozialen Verhältnisse dadurch weiterhin verschlechtern könnten. Für Dagmar Pohle hingegen steht der Standort an sich nicht zur Debatte. Die vorgefertigt gebauten Modularen Unterkünfte seien ein notwendiger Ersatz für die beiden Tempohomes in der Zossener und Dingolfinger Straße. Neben Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur im Umfeld des Murtzaner Rings aber fordert das Bezirksamt vom Land dort auch eine kleinteiligere Wohnbebauung, die sich besser in die Umgebung einfüge und darüber hinaus die zukünftige Nutzung als Wohngebäude erleichtern würde.