Vorerst aber muss das marode Forsthaus durch Container ersetzt werden
Wildvogelstation bekommt neues Zuhause
Am Wuhletaler Forsthaus nagt der Zahn der Zeit. Die Fassade des um 1950 erbauten Gebäudes ist durchzogen von tiefen Rissen. Seit 2003 betreibt der Naturschutzbund (NABU) darin Berlins einzige Wildvogelstation. Die Mitarbeiter kümmern sich hier um die verletzten Vögel der Stadt: Sie pflegen sie gesund und wildern sie anschließend wieder aus.
Ein kürzlich erstelltes Gutachten ergab, dass das alte Forsthaus abgerissen werden muss. Doch was wird nun aus der Wildvogelstation? Einen Umzug, den der Bezirk anfänglich in Erwägung gezogen hatte, lehnt der NABU ab. In den vergangenen 15 Jahren sind auf dem Gelände rund 250 Quadratmeter Volieren für unterschiedliche Vogelarten entstanden. Diese müssten an anderer Stelle wieder komplett aufgebaut werden. Hinzu käme noch der Stress für die Tiere, die ein Umzug mit sich bringt. Um eine Lösung zu erzielen, steht der NABU im Austausch mit Bezirksamt und Senat. Weil eine Sanierung des maroden Forsthauses zu teuer wäre, wird nun ein Neubau angestrebt. Für die Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro will größtenteils das Land Berlin aufkommen und stellt eine Million Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) zur Verfügung. Ein entsprechender Beschluss wurde in der Senatsklausur Ende Januar gefasst. Bis aber der Neubau kommt, sollen Container das marode Gebäude übergangsweise ersetzen, um den Betrieb der Station nicht zu gefährden. Die Genehmigung des Bauantrags steht noch aus. Sobald es grünes Licht vom Bezirk gibt, will der NABU die Container bestellen. Als Standort ist der Parkplatz hinter dem Forsthaus vorgesehen. Vorübergehend dient eine alte Garage Material- und Futterlager, die sich in einem bis vor Kurzem vom Grünflächenamt genutztem Gebäude befindet.
Was bislang im Forsthaus Platz gefunden hat, muss dann komplett in vier Containern (6 x 2,5 m) untergebracht werden. Der Leiter der Wildvogelstation, André Hallau, und seine zwei Mitarbeiter hoffen schnellstmöglich auf eine für die Tiere vertretbare Lösung. Zudem möchten die drei hochengagierten Tierschützer in die Planung zum Neubau eingebunden werden. Vieles, was auf dem Gelände der Wildvogelstation entstanden ist, haben sie selbst und mithilfe von Freiwilligen geschaffen. Die Pflege der verletzten Vögel ist bisweilen langwierig. So wie bei dem jungen Turmfalken mit dem verbrannten Federkleid. „Bis er wieder in freier Wildbahn fliegen kann, werden noch einige Monate vergehen“, prophezeit Hallau.
Christopher Turczynski
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