Die Suche nach Ausweichquartieren gestaltet sich schwierig
Kulturforum wird ab Mai saniert
Das Kulturforum Hellersdorf (Carola-Neher-Straße 1) soll ab Mai saniert werden. Das freut das Team des Kulturring in Berlin e. V. sehr, da ihm das Haus als dessen Betreiber seit 2003 ans Herz gewachsen ist. Aber die Einrichtung hat wegen ihrer Baufälligkeit allen Organisatoren in den letzten Jahren auch viel Kummer und Sorgen bereitet.
Mal tropfte es aus den maroden Wasserleitungen, mal aus den durchgerosteten Heizkörpern. Bei Starkregen goss es durch das Dach in Strömen, Probleme mit den WCs erforderten in regelmäßigen Abständen den Einsatz einer Rohrreinigungsfirma. Die Fensterrahmen mussten in mühseliger handwerklicher Arbeit zusammengehalten werden, damit sie nicht komplett auseinanderfallen.
Früher als geplant beginnt nun die Sanierung. Der Bezirk konnte zusätzliche Mittel aus dem Programm Stadtumbau Ost akquirieren. Die freudige Nachricht hat den Kulturring zeitgleich vor schwer zu lösende Probleme gestellt: Was passiert mit den Angeboten des Hauses während der mit zwei Jahren veranschlagten Bauarbeiten? Wo finden die Veranstaltungsreihen und Kursangebote ein Zuhause auf Zeit? Kulturstadträtin Juliane Witt und der Fachbereich Kultur haben versprochen, den Kulturring bei der Suche nach Ersatzstandorten zu unterstützen. Leider muss bis zum heutigen Tag konstatiert werden: Es ist wenig geregelt.
Zwar wurden verschiedene Optionen für Ausweichorte geprüft – so zum Beispiel in der Jugendkunstschule, im Kunsthaus Flora, im Gutshaus Mahlsdorf –, doch aus verschiedenen Gründen scheiden diese Einrichtungen aus. Dank der Vermittlung von Nicolas Vecchini, Leiter des Amtes für Weiterbildung und Kultur, kann das Team des Kulturforums aller Voraussicht nach in der Ehm-Welk-Bibliothek Büroräume nutzen. Dieses Koordinierungsbüro hat dann die Aufgabe, mit viel Geduld und Organisationstalent die Angebote des Kulturforums dezentral in verschiedenen Einrichtungen des Bezirks umzusetzen. Doch diese fehlen ja bislang noch zu einem großen Teil. Auf Anfrage kamen freundliche Angebote zur Raumnutzung vom Informationszentrum Marzahn-Hellersdorf, dem Wohnpark am Cecilienplatz und dem KulturGut Alt-Marzahn. Offen ist nach wie vor, wie es mit den Tanz- und Theaterkursen weitergehen soll. Dazu wird es demnächst einen Kontakt mit der Volkshochschule geben.
Alles in allem bleibt es spannend, wo sich die Angebote des Kulturforums in den nächsten Monaten wiederfinden.
Antje Mann