Größter Wunsch: eine Turnhalle

Die Ulmengrundschule in Kaulsdorf Süd feiert 90-jähriges Bestehen

Größter Wunsch: eine Turnhalle

Das wird ein Fest! Am 13. Juli ab 15 Uhr feiert die Ulmengrundschule in Kaulsdorf 90. Geburtstag. Gemeinsam mit ihren Familien, mit Anwohnern und Zeitzeugen wollen Schüler und Lehrer einen unvergesslichen Nachmittag verbringen. Bis zu 2.000 Gäste werden erwartet.

Zum Jubiläum präsentiert sich die Schule jugendlich frisch mit einem dreistündigen Bühnenprogramm und Aktionen auf dem Gelände. Vereine stellen sich vor, die Polizei rückt mit einem Bulli an und gibt Einblicke in ihre Arbeit. Spaß garantieren Rollenrutsche und Kletterwand. Außerdem wird es eine Fotoecke mit historischen Requisiten aus dem Schulmuseum in Petershagen und natürlich jede Menge zu essen und zu trinken geben.

 

Generationen von Schülern haben an der Ulmenstraße gelernt. Die ersten waren am 6. Februar 1927 150 Kinder aus Mahlsdorf, 100 aus Kaulsdorf und 27 aus Biesdorf. Zu DDR-Zeiten sollen hier einmal 800 Mädchen und Jungen unterrichtet worden sein. Heute sind es 493 und es werden mehr. Künftig wird die Grundschule jedes Jahr um eine ganze Klasse wachsen. Doch schon jetzt herrscht akute Platznot, berichtet Direktorin Iris Pakulat. „Wir haben kaum noch eigene Horträume. Nach und nach werden wir auch unsere Fachräume aufgeben müssen, weil wir mehr Klassenzimmer benötigen.“

Kapazitäten könnten gewonnen werden, wenn die schon immer als Turnhalle genutzte Aula endlich für andere schulische Zwecke frei würde. Deswegen wünscht sich die Schulleiterin zum Geburtstag sehnlichst eine eigene Turnhalle. 63 Sportstunden muss Iris Pakulat im kommenden Schuljahr in der zur Einfeldsporthalle umfunktionierten Aula organisieren, die mit ihrer Akustik und der hohen Bühne für den Schulsport im Grunde ungeeignet ist. Nun hat auch das Bezirksamt den Bedarf erkannt. Ob eine neue Turnhalle aber wie vorgesehen im Schnellbauverfahren auf einem Grundstück in der Bergedorfer Straße errichtet werden kann, ist unklar. Denn die ist laut Flächennutzungsplan für den Wohnungsbau vorgesehen. Der Bebauungsplan müsste geändert werden.

 

Weiter ist man da schon mit dem Aufstellen einer Containermensa auf dem Schulhof. Anfang 2018 soll alles fertig sein, und das wird höchste Zeit. Die Zustände im viel zu kleinen Speisesaal sind inzwischen unzumutbar, beklagen Eltern und Pädagogen. Die Kinder essen hastig im Dreischichtsystem und in der Verteilerküche ist so wenig Platz, dass nicht einmal ein Geschirrspüler hineinpaßt. Abgewaschen wird im Akkord mit der Hand. „In unserer Schule sind ständig Magen-Darm-Infekte im Umlauf. Mein Verdacht ist, dass da ein Zusammenhang besteht.“ Mittelfristig hofft die Schulleiterin, dass mit der Fertigstellung der Turnhalle die Aula als Speise- und Veranstaltungsraum genutzt werden kann – auch für außerschulische Angebote. „Wir würden uns gern mehr der Nachbarschaft öffnen.“ Vor allem kämpft die Ulmengrundschule um Akzeptanz bei den Anwohnern, die sich häufig vom Lärm auf dem Pausenhof, bei Sportfesten oder anderen Aktivitäten gestört fühlen.   

 

Foto: Archiv Karl-Heinz Gärtner