Keine Flüchtlingsunterkunft im Buckower Ring

Bezirksamt lässt sich bei der Suche nach einem Ersatzstandort Zeit

Keine MUF im Buckower Ring

Das Bezirksamt will auf den Bau der geplanten Flüchtlingsunterkunft am Buckower Ring 54-56 verzichten. Die Entscheidung sei angesichts der schwierigen Grundstückssituation und vor dem Hintergrund sinkender Flüchtlingszahlen getroffen worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Senatsfinanzverwaltung hatte kürzlich in einem Schreiben mitgeteilt, dass sie den Standort für eine Modulare Flüchtlingsunterkunft (MUF) nicht mehr weiterverfolge, sofern ein Ersatzstandort im Bezirk angeboten werde. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat sich in seiner gestrigen Sitzung nun darauf verständigt, auf dieses Angebot einzugehen. Ein Alternativ-Grundstück werde aber erst benannt, wenn auch in allen anderen Berliner Bezirken fünf bis sieben neue Flüchtlingsunterkünfte realisiert werden sollten. Bislang habe nur Marzahn-Hellersdorf diese Vorgabe des Senats erfüllt.

 

Bezirksbürgermeister Stefan Komoß begrüßt „die Bereitschaft des Senats, auf den Standort zu verzichten.“ Bezirksstadträtin Dagmar Pohle ergänzt: „Mit den vorhandenen Einrichtungen kann eine gute Versorgung der Flüchtlinge gewährleistet werden.

 

Anfang des Jahres hatten Anwohner eine Online-Petition mit der Losung "Marzahn/Hellersdorf" in einer gewaltigen Schieflage – Der Buckower Ring bleibt unser Biotop" gestartet und damit öffentlich gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft vor ihrer Hautür protestiert. Die Brache habe sich im Laufe der Jahre zu einem kleinen Biotop entwickelt und sei darüber hinaus mit einer Fläche von 6.000 Quadratmetern für die geplante Unterbringung von 500 Flüchtlingen schlichtweg zu klein, lauteten die Hauptargumente. Außerdem gaben die Anwohner zu bedenken, dass es an ausreichend sozialer Infrastruktur – Ärzten, Schul- und Kitaplätzen – im Kiez mangle.